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Artikel 7.2.2 (Erfullung einer nicht auf Geld gerichteten Leistungspflicht)
Erfullt eine Partei nicht, die zu einer anderen Leistung als einer Geldzahlung
verpflichtet ist, so kann die andere Partei Erfullung fordern, es sei denn,
(a) die Erfullung ist rechtlich oder tatsachlich unmoglich;
(b) die Erfullung oder, sofern erheblich, die Durchsetzung ist unzumutbar
beschwerlich oder teuer;
(c) die Partei mit Anspruch auf Erfullung kann vernunftigerweise die Lei-
stung aus anderer Quelle erlangen;
(d) die Leistung hat hochstpersonlichen Charakter; oder
(e) die Partei mit Anspruch auf Erfullung fordert die Erfullung nicht binnen
angemessener Zeit, nachdem sie der Nichterfullung gewahr wurde oder
hatte werden sollen.
Um Situationen wie in Beispiel 10.3 zu klaren, mussen Argumente vorgebracht
und gegeneinander abgewogen werden. Insgesamt kann Argumentation als ein
Evaluations- und Folgerungsprozess mit den folgenden Schritten betrachtet werden:
Konstruktion von Argumenten mit Hilfe einer Wissensbasis (oft aus Regeln):
- unterstutzend fur eine Behauptung ( Pro-Argumente ),
- gegen eine Behauptung ( Gegenargumente ),
Bestimmung von Konflikten zwischen Argumenten,
Evaluierung der Akzeptanz von Argumenten,
Bestimmung der gerechtfertigten Folgerungen.
Fur die Argumentationstheorie sind Regeln wichtige Bausteine, um Argumente
aufzubauen. Argumente basieren typischerweise auf unsicheren, plausiblen Regeln,
sie konnen aber auch strikte Regeln verwenden. Argumente, die wohlbegrundet sind,
bei denen also eine Behauptung auf der anderen aufbaut und bei der man die ein-
zelnen Schlussfolgerungen nachvollziehen kann, werden im Alltagsleben als intuitiv
logisch empfunden. In der KI realisieren moderne formale Argumentationssysteme
das, was fruhe regelbasierte Systeme ohne Logik anstrebten, z.B. Truth Maintenance
Systeme (Kapitel 7.3) oder Vererbungsnetze.
Argumentationssysteme erlauben nichtmonotone Schlussfolgerungen, aber die
Konstruktion von Argumenten ist in der Regel monoton: Neues Wissen zerstort
kein Argument, sondern kann neue Argumente entstehen lassen, die mit anderen
Argumenten interagieren und sie evtl. entkraften. Argumente
A 1 ,
A 2 konnen in der
folgenden Form interagieren:
•A 1 greift
A 2 an (
A 1 bedroht
A 2 ) ist eine nicht symmetrische Relation;
A 1 ist
dann ein Gegenargument zu
A 2 . Bei Angriffen unterscheidet man:
-
A 1 widerlegt
A 2 ,wenn
A 1 das Gegenteil von
A 2 behauptet;
-
A 1
A 2 ,wenn
A 1
einen Teil der Schlussfolgerungskette an-
untergrabt
greift, auf der
A 2 basiert;
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