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Mittels Constraints kann man Antwortmengen mit unerwunschten Eigenschaf-
ten gezielt eliminieren. Fugt man beispielsweise dem Programm
P 3 aus Beispiel 9.24
Q(a)hinzu,soistS 1 =
noch den Constraint
die einzige Antwort-
menge des neuen Programms. Die zweite Antwortmenge S 2 =
{
P (a),P(c)
}
wurde
eliminiert. Allgemein bilden die Antwortmengen eines um Constraints erweiterten
Programms eine Teilmenge der Antwortmengen des ursprunglichen Programms, so
dass das Hinzufugen von Constraints immer einen einschrankenden, monotonen Ef-
fekt auf die Menge der Antwortmengen hat. Dieser Zusammenhang lasst sich noch
genauer beschreiben:
{
Q(a),P(c)
}
P das
Selbsttestaufgabe 9.41 Sei
P
ein erweitertes logisches Programm, und sei
aus
P
durch Hinzufugen des Constraints
← A 1 ,...,A n , not B 1 ,..., not B m .
entstandene Programm. Zeigen Sie: Ein Zustand S ist genau dann eine Antwort-
menge von
P ,wennS eine Antwortmenge von
P
ist derart, dass nicht gleichzeitig
{
A 1 ,...,A n }⊆
S und
{
B 1 ,...,B m }∩
S =
gilt.
Um bei mehreren moglichen Antwortmengen die “passendste” auswahlen zu
konnen, kann man (ahnlich wie bei Default-Logiken) die Regeln in logischen Pro-
grammen mit Prioritaten versehen und aus diesen Prioritaten Praferenzen fur die
Antwortmengen ableiten. Aktuelle Ansatze dazu werden z.B. in [26, 202] vorgestellt.
9.8
Stabile Semantik und Antwortmengensemantik
Syntaktisch gesehen stellen normale logische Programme eine Unterklasse der erwei-
terten logischen Programme dar, und stabile Modelle sind insbesondere Antwort-
mengen. Tatsachlich sind erweiterte Programme nicht wirklich ausdrucksstarker als
normale logische Programme, denn jedes erweiterte logische Programm kann auf ein
normales logisches Programm reduziert werden, und zwar in der folgenden Weise:
Fur jedes Pradikat P ,dasin
auftritt, fuhren wir ein Duplikat P der glei-
chen Stelligkeit ein. Das Atom P (t 1 ,...,t n ) hat die Aufgabe, das negierte Literal
¬
P
P (t 1 ,...,t n )zureprasentieren und wird als seine positive Form bezeichnet. Die
positive Form eines Atoms P (t 1 ,...,t n ) ist das Atom selbst. Generell wird die po-
sitive Form eines Literals L mit L + notiert. Die positive Form
P + eines erweiterten
logischen Proramms
P
entsteht aus
P
in zwei Schritten:
In allen Regeln werden die Literale durch ihre positiven Formen ersetzt, d.h.
jede Regel der Form (9.3) (s. Seite 284) wird ersetzt durch die Regel
H +
A 1 ,...,A n , not B 1 ,..., not B m .
Die Unvertraglichkeit komplementarer Literale wird durch das Hinzufugen der
Constraints
P (t 1 ,...,t n ),P (t 1 ,...,t n ).
fur jedes in
P
auftretende Atom P (t 1 ,...,t n ) implementiert.
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