Database Reference
In-Depth Information
Insgesamt ergibt sich ein Entscheidungsproblem von einer solchen Komple-
xitat, dass ein nicht-spezialisierter Mediziner haufig mit einer wirklich adaquaten
oder sogar optimalen Losung - und genau darauf kommt es an - uberfordert ist.
Andererseits erschien es angesichts des flachendeckenden Einsatzes von Antibiotika
wunschenswert, das entsprechende Spezialwissen moglichst vielen Arzten zuganglich
zu machen.
Aus dieser Intention heraus entstand MYCIN. Der Name wurde entsprechend
dem gemeinsamen Su x vieler Antibiotika gewahlt. An seiner Konzeption und Rea-
lisation arbeiteten Computerwissenschaftler und Mediziner gemeinsam. Bruce G.
Buchanan und Edward H. Shortliffe, die als die Vater von MYCIN gelten, beschrei-
ben 1973 die Zielsetzungen ihres noch in den Kinderschuhen steckenden Projekts
folgendermaßen [30]:
For the past year and a half the Divisions of Clinical Pharmacology and Infectious
Disease plus members of the Department of Computer Science have collaborated on
initial development of a computer-based system (termed MYCIN) that will be capable
of using both clinical data and judgmental decisions regarding infectious disease
therapy. The proposed research involves development and acceptable implementation
of the following:
CONSULTATION PROGRAM. The central component of the MYCIN system
is an interactive computer program to provide physicians with consultative ad-
vice regarding an appropriate choice of antimicrobial therapy as determined
from data available from the microbiology and clinical chemistry laboratories
and from direct clinical observations entered by the physician in response to
computer-generated questions;
INTERACTIVE EXPLANATION CAPABILITIES. Another important com-
ponent of the system permits the consultation program to explain its knowledge
of infectious disease therapy and to justify specific therapeutic recommendations;
COMPUTER ACQUISITION OF JUDGMENTAL KNOWLEDGE. The third
aspect of this work seeks to permit experts in the field of infectious disease
therapy to teach the MYCIN system the therapeutic decision rules that they
find useful in their clinical practice.
MYCIN's Aufgabenperspektive lag eindeutig im medizinischen Bereich, doch zu
seiner Realisierung waren die Behandlung und Bewaltigung einer Reihe grundsatz-
licher Probleme bei der Konzipierung wissensbasierter Systeme notwendig:
Das Herzstuck des Systems sollte ein interaktives entscheidungsunterstutzendes
Programm sein. Interaktion bedeutete die Fuhrung eines Frage-Antwort-Dialogs
zwischen Benutzer und System. D.h. MYCIN sollte in der Lage sein, auf Fragen
zu antworten, aber auch selbst passende Fragen zu generieren.
Außer den Erkenntnissen aufgrund subjektiver Beurteilungen, die im interakti-
ven Dialog eingegeben werden, sollte das System auch Labordaten verarbeiten
konnen.
MYCIN sollte in der Lage sein, sein gespeichertes Wissen darzulegen und seine
Schlussfolgerungen zu erklaren ( Erklarungskomponente ).
Search WWH ::




Custom Search