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Der Fall K = F beschreibt die normale Anwendbarkeit eines Defaults (vgl.
Definition 8.5).
Zunachst werden nun die obigen Forderungen durch einen Operator Λ T umge-
setzt, der zusatzlich noch den Aspekt der Minimalitat berucksichtigt:
Definition 8.7 (Operator Λ T ) Es sei T =(W, Δ) eine Default-Theorie. Fur jede
Menge geschlossener Formeln S sei Λ T (S) die kleinste Formelmenge F ,diedie
folgenden drei Bedingungen erfullt:
1. W
F ;
2. Cn (F )=F ;
ϕ : ψ 1 ,...,ψ n
χ
3. Ist
ein Default aus Δ, der auf F bzgl. S anwendbar ist, dann
ist auch χ
F .
Λ T (S) ist also die kleinste deduktiv abgeschlossene Formelmenge, die die Menge
der Fakten W enthalt und die unter Default-Anwendung bzgl. des Kontextes S
abgeschlossen ist.
Definition 8.8 (Extension) Eine Menge geschlossener Formeln E heißt Extensi-
on einer Default-Theorie T =(W, Δ), wenn gilt
Λ T (E)=E
wenn also E ein Fixpunkt des Operators Λ T ist.
Dies ist die originale Definition eines Defaults, so wie man sie bei Reiter [191]
und ublicherweise in der Literatur findet. Sie ist jedoch nicht konstruktiv ,daschon
in der Definition des Operators Λ T die Anwendbarkeit des Defaults vor dem Hin-
tergrund einer zunachst nicht bekannten Menge Λ T (S)gepruft werden muss.
Beispiel 8.9 Wir betrachten die Default-Theorie
Wassertier : Fisch
Fisch
T =(
{
Wassertier
}
,
{
}
)
Sie besitzt, wie erwartet und wie man leicht anhand der obigen Definitionen nach-
pruft,
E = Cn (
{
Wassertier , Fisch
}
)
als Extension. Die Menge
E = Cn (
{
Wassertier ,
¬
Fisch
}
)
hingegen ist keine Extension, obwohl sie alle drei Bedingungen der Definition 8.7
erfullt und sogar minimal mit dieser Eigenschaft ist (
¬
Fisch ist notwendig, um den
Default zu blockieren). Doch es ist
Λ T (E )= Cn (
= E
{
Wassertier
}
)
d.h. E ist kein Fixpunkt des Operators Λ T . Hier werden die Unterschiede zwischen
Kontext, Faktenmenge und Extension deutlich.
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