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7.4.2
Der JTMS-Algorithmus
Die eigentliche Aufgabe eines JTMS-Verfahrens ist das Etablieren eines neuen
zulassigen Systemzustands, wenn durch neue Informationen der bisherige Status un-
haltbar geworden ist. Im obigen Beispiel konnte z.B. nun der Knoten A als Pramisse
in das System eingefugt werden, oder man ware nicht mehr langer bereit, Aussage
B ohne Aussage C zu akzeptieren.
Das JTMS-Verfahren versucht, aus einem gegebenen zulassigen Modell und
zusatzlichen Begrundungen ein neues zulassiges Modell zu bestimmen. Um den
von neuer Information induzierten Ubergang zu vollziehen, ist es notwendig, die
Abhangigkeitsstrukturen der Knoten innerhalb eines Modells genauer zu analysie-
ren und sichtbar zu machen. Insbesondere ist es wichtig herauszustellen, worauf sich
die Etablierung der in -Knoten stutzt. Zu diesem Zweck fuhren wir einige Begriffe
und Notationen ein.
Wir nehmen im Folgenden an, dass M ein zulassiges Modell eines TMN
T =(N,
) ist, also einen (Anfangs)Status des Truth Maintenance-Netzwerks be-
schreibt, und es werde eine entsprechende Ordnung der Elemente von M als gegeben
angenommen.
Fur jedes n j
J
M werdeeinestutzende Begrundung ausgewahlt und mit
SJ(n j ) bezeichnet (im Folgenden als die stutzende Begrundung verwendet).
Als stutzende Knoten , Supp(n), eines n
N werden diejenigen Knoten bezeich-
net, die den Status von n im Modell M begrunden. Hierbei muss man grundsatzlich
unterscheiden, ob n den Status in oder out hat. Ist n in mit der stutzenden Be-
grundung SJ(n)=
O. Ist hingegen n out ,so
enthalt Supp(n) je einen Knoten von jeder Begrundung J
I
|
O
n
,soistSupp(n)=I
∈J
(n), wobei fur jedes
J
(n)entwederein out -Knoten der in -Liste oder ein in -Knoten der out -Liste
gewahlt wird.
Die stutzenden Knoten eines in -Knoten n
∈J
M werden auch als Antezedenzen
von n, Ant(n), bezeichnet.
In umgekehrter Schließrichtung sind die Konsequenzen eines Knoten n,
Cons(n), interessant: Das sind diejenigen Knoten, die n in einer ihrer Begrundungen
erwahnen. Die betroffenen Konsequenzen von n ( affected consequences ), ACons(n),
sind ferner diejenigen Konsequenzen, die n in der Menge ihrer stutzenden Knoten
enthalten. ACons(n)enthalt also diejenigen Knoten, die bei einem Statuswechsel
von n ebenfalls mit einem Statuswechel reagieren konnten.
Wir wollen diese Begriffe am obigen Beispiel illustrieren.
Beispiel 7.17 (JTMS 3) Im Beispiel 7.13 mit M =
{
E,B,D
}
besteht die Menge
J
(D)derBegrundungen von D aus den beiden Begrundungen J 4a und J 4b ,wobei
SJ(D)=J 4a die (einzige) stutzende Begrundung ist. Die Menge Supp(D)der
stutzenden Knoten von D ist damit Supp(D)=
.
Die Menge der stutzenden Knoten des Knotens B besteht nur aus dem Knoten
A, Supp(B)=
{
B
}
,d.h.A ist die einzige Antezedenz von B.Derstutzende Knoten
von F ist C: Supp(F )=
{
A
}
(beachten Sie, dass F out ist).
A hat die Konsequenzen B und C: Cons(A)=
{
C
}
,wahrend C die Kon-
sequenzen A, D und F besitzt.VondiesensindabernurA und F auch betroffene
Konsequenzen, d.h. Cons(C)=
{
B, C
}
{
A, D, F
}
und ACons(C)=
{
A, F
}
.
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