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Ein gutes Beispiel liefert der allgemein ubliche Mathematik-Unterricht. Die bloße
Aussage uber das Ergebnis einer Aufgabe nutzt dem Schuler wenig, wenn er nicht
auch den Losungsweg kennt. Hier stellen zuvor gerechnete Aufgaben Falle dar, an
denen man sich bei neuen Aufgaben orientiert. Die Losung selbst ist hierbei sogar
von untergeordneter Bedeutung.
Begrundungen : Welche Entscheidungen liegen der Losung zugrunde und wie
wurden sie begrundet?
Im Sommermenu-Beispiel 6.1 ware eine solche Entscheidung ,Kase durch Tofu zu
ersetzen, und sie wurde begrundet durch die Anwesenheit eines Milchallergikers. Die
zahlreichen und sehr verschiedenen Neigungen der Gaste ( Begrundung )konnten
auch zu der Entscheidung fuhren, mehrere Hauptgerichte anzubieten.
Weiterhin konnte die Losung mit Hinweisen angereichert werden, warum an-
dere mogliche Losungen nicht gewahlt wurden oder sogar als unakzeptabel einge-
stuft wurden. Auch Erwartungen, die mit dem Ausgang der Losung verknupft sind,
konnen vermerkt werden (vgl. hierzu das Orangen-Beispiel 6.5).
6.4.4
Das Resultat eines Falles
Werden nur Problembeschreibung und vorgeschlagene Losung in die Reprasentation
eines Falles aufgenommen, so macht das CBR-System keine Unterschiede bzgl. der
Qualitat von Losungen - es benutzt gute wie schlechte Losungen gleichermaßen
zur Behandlung neuer Falle. Um dieses (sicherlich unerwunschte) Systemverhalten
zu korrigieren, kann man mit dem Resultat eines Falles dokumentieren, wie sich
die vorgeschlagene Losung in der realen Welt bewahrt. Auch hier konnen wieder
mehrere Aspekte berucksichtigt werden:
Das Feedback der Losung bzw. der Ausgang des Falles: Was geschah faktisch,
als die Losung angewandt wurde?
Handelte es sich bei der vorgeschlagenen Losung beispielsweise um den Bauplan
eines Gebaudes, so konnte man Ereignisse bzw. Probleme wahrend der Bauphase
notieren. Auch die Reaktionen der Menschen, die in diesem Gebaude leben oder
arbeiten, liefern wichtige Ruckmeldungen.
Erfullung von Zielen : In welcher Hinsicht und in welcher Weise wurden ge-
steckte Ziele erreicht? Konnten sich Erwartungen, die mit der Losung ver-
knupft wurden, erfullen?
Wurde der Streit der Schwestern im Orangen-Disput (s. Beispiel 6.5) wirklich durch
die Teilung der Orange beigelegt? Aßen beide Madchen ihre Orangenhalfte?
Erfolg oder Fehlschlag? Wurde die Losung letztendlich als Erfolg oder als
Fehlschlag eingestuft?
Noch einmal zum Orangen-Beispiel: Angenommen, die Schwestern verwenden ihre
jeweilige Apfelsinenhalfte in unterschiedlicher Weise. Ein Madchen isst das Frucht-
fleisch, das andere Madchen aber braucht nur die abgeriebene Schale zum Backen
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