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Prozess des fallbasierten Schließens noch einmal neu gestartet werden. Manchmal
genugt es jedoch, eine entsprechende Korrektur oder Adaption (die dann Repa-
ratur genannt wird) vorzunehmen. Die Losung kann auch einer Simulation oder
hypothetischen Tests unterworfen werden. Auch in dieser Phase gehen also wieder
interpretative Methoden ein.
Hat das System endlich eine solide Losung gefunden, so kommt der fur Be-
nutzer und System entscheidende Schritt: Die Losung muss sich in der realen Welt
bewahren. Manchmal nimmt auch ein Experte diese Evaluation vor. Das Resultat
dieses Einsatzes - Bestatigung oder Fehlschlag - wird ebenfalls in die Fallbeschrei-
bung aufgenommen. Im Falle eines Fehlschlags ist es wichtig, eine entsprechende
Analyse durchzufuhren, die das anormale Verhalten erklart und Moglichkeiten der
Vermeidung eines solchen Fehlers aufzeigt.
Schließlich steht ein neuer, geloster Fall zur Verfugung, der in die Fallbasis
aufgenommenwird( Retain oder Update ). Hierbei muss eine geeignete Indizierung
und Einordnung des Falles in die Struktur der Fallbasis vorgenommen werden. Hier
begegnet man wieder ahnlichen Fragestellungen wie beim Indizierungs- und Such-
problem zu Anfang des CBR-Prozesses. Tatsachlich gibt es eine Reihe von Parallelen
zwischen Retrieve und Update , denn schließlich sollte man einen Fall am besten da
abspeichern, wo man ihn auch suchen wurde. Manchmal fuhrt ein neuer Fall auch
zu einer Modifikation von Indexvokabular und/oder Organisation der Fallbasis.
Die obige Schilderung umfasst einen vollstandigen CBR-Prozess, der jedoch
nicht von allen Systemen in genau dieser Form durchlaufen wird. Viele CBR-
Systeme binden den Benutzer mehr oder weniger stark interaktiv in den Pro-
blemlosungsprozess mit ein, so dass z.B. die Schritte Situationsanalyse , Adaption
oder kritisierende Revision vereinfacht bzw. vom System ganz ausgelassen werden.
Es sollte aber grundsatzlich klar geworden sein,
dass fallbasiertes Schließen eine komplexe und vielschichtige Methodik ist, die
sich mit einer Reihe von Problemen auseinander setzen muss;
dass Teile des CBR-Zyklus mehrfach durchlaufen werden und bei Bedarf sogar
der ganze Prozess neu gestartet werden muss;
dass fallbasiertes Schließen innerhalb der KI nicht isoliert dasteht, sondern
durchaus auch andere Methoden (Datenbanken, Suchmethoden, regelbasiertes
Schließen, Modelle u.a.) integrieren kann bzw. benotigt.
6.4
Die Reprasentation von Fallen
Cases come in many shapes and sizes.
J. Kolodner, [119], S. 9
Die Falle , die ein CBR-System benutzt, sind nicht einfach bloße Auflistungen von
Merkmalen, sondern dienen bestimmten Zwecken :
Ein Fall soll Wissen in einem bestimmten Kontext reprasentieren;
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