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alle positiven Beispiele umfasst werden, gleichzeitig aber auch genugend
speziell sein, so dass keines der negativen Beispiele mit erfasst wird.
Eine weitere Unterscheidung des Lernens aus Beispielen ergibt sich daraus, ob
alle Beispiele gleichzeitig prasentiert werden oder nicht:
- Alle Beispiele gleichzeitig:
In diesem Fall stehen sofort von Anfang an alle Informationen zur Verfu-
gung. Jede Hypothese kann sofort auf Richtigkeit uberpruft werden.
- Beispiele sind inkrementell gegeben:
Sind die Beispiele in einer inkrementellen Folge verfugbar, so muss der
Lernende eine Hypothese (oder eine Folge von Hypothesen) aufstellen,
die mit den bisherigen positiven Beispielen konsistent ist und keines der
bisher zur Verfugung stehenden Gegenbeispiele umfasst. Diese Hypothese
muss anhand der nachfolgenden Beispiele uberpruft und gegebenenfalls
verfeinert werden. Dieser inkrementelle Ansatz ahnelt eher dem mensch-
lichen Lernen als der Ansatz, in dem alle Beispiele gleichzeitig gegeben
werden. Stammen die Beispiele von einem Lehrenden, so kann dieser
die Beispiele so anordnen, dass zunachst die wesentlichsten Aspekte des
Konzepts erlernt werden, und nicht so wichtige Details erst einmal außer
Acht lassen.
Lernen aus Beobachtungen und durch Entdeckungen
Bei dieser Form des Lernens handelt es sich um die anspruchsvollste Form, und
zwar um eine generelle Auspragung des induktiven Lernens. Ein wesentlicher
Aspekt dabei ist, dass hier keinerlei Steuerung mehr durch einen Lehrenden
stattfindet. Der Lernende wird auch nicht mit einem Satz von Instanzen eines
bestimmten Konzepts konfrontiert, noch hat er eine Informationsquelle zur
Verfugung, die von ihm generierte Beispiele als positive oder negative Bei-
spiele eines gegebenen Konzepts klassifizieren konnte. Daruber hinaus konnen
die gemachten Beobachtungen mehrere verschiedene Konzepte umfassen, die
alle mehr oder weniger gleichzeitig erlernt werden mussen. Aufgrund dieser
Uberlegungen wird deutlich, dass diese Form des Lernens aus Beobachtungen
und Entdeckungen großere Anforderungen bezuglich der Inferenzfahigkeiten
des Lernenden stellt als die bisher angegebenen Formen.
Das Lernen aus Beobachtungen und Entdeckungen kann noch weiter dahinge-
hend klassifiziert werden, in welchem Ausmaß Interaktion mit der Umgebung
stattfindet:
- Passive Beobachtungen:
Hierbei entwickelt der Lernende aufgrund seiner Beobachtungen der Um-
gebung Konzepte, die diese Beobachtungen umfassen.
- Aktive Experimente:
Hierbei beeinflusst der Lernende gezielt seine Umgebung, um die Ein-
flusse seiner Experimente auf die Umgebung beobachten zu konnen. Die
Auswahl der Experimente kann rein zufallig erfolgen, nach allgemeinen
Gesichtspunkten angeordnet oder z.B. durch theoretische Uberlegungen
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