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derungen der Medianwerte in den übrigen Szenarien (V02: gute persönliche Erfah-
rungen mit dem Unternehmen, keine technisch sichere Verbindung; V03: unbe-
kanntes Unternehmen, technisch sichere Verbindung; V04: unbekanntes Unter-
nehmen, keine technisch sichere Verbindung) sind ebenfalls in Abbildung 3 dar-
gestellt. Dabei fällt auf, dass die Änderungen dieser Werte beim Schritt hin zu ei-
nem unbekannten Unternehmen (V01->V03) stärker ausfallen als beim Wegfall
einer technisch sicheren Verbindung (V01->V02). Eine Ausnahme bildet hierbei die
Kreditkartennummer, die in beiden Fällen den tiefstmöglichen Median von 1 er-
reicht. Im Fall eines unbekannten Unternehmens und einer unsicheren Verbindung
(V04) ist nur mehr ein kleiner Anteil der Befragungsteilnehmer bereit überhaupt
Daten zu übermitteln. Allerdings soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden,
dass das tatsächliche Verhalten von Internetnutzern in vielen Fällen von ihren
Einstellungen zur eigenen Privatsphäre abweicht [Berendt et al. 2005].
Um das Vertrauen der Internetnutzer zu gewinnen beziehungsweise zu halten, ist
es notwendig, dass Unternehmen ihre Datenschutzbestimmungen und die von
ihnen vorgenommene Datenverwendung klar kommunizieren. Die derzeit auf
vielen Websites vorkommenden „Privacy Disclaimer“ sind meist sehr umfangreich
und schwer verständlich und werden daher von Nutzern nur selten verwendet.
Pollach [2006] zeigt anhand einer umfassendennhaltsanalyse von 50 Websites aus
den Bereichen Einzelhandel, Reisen, Nachrichten und Internet (z.B. Suchmaschi-
nen) auf, welche Informationen in solchen Datenschutzerklärungen üblicherweise
zu finden sind. Bei einer durchschnittlichen Länge von 2.157 Wörtern gaben nahe-
zu alle Unternehmen (96%) eine Kontaktmöglichkeit an (E-Mail-Adresse: 62%,
Postadresse: 56%, E-Mail-Formular: 36%, Telefonnummer: 34%). 90% der Erklä-
rungen sind durch einen Klick auf einen Link auf der Startseite zu erreichen. Al-
lerdings geben 44% der Unternehmen keine Auskunft, wann die Datenschutzer-
klärung zum letzten Mal aktualisiert wurde. Demgegenüber stehen 86% der Un-
ternehmen, die erklären, dass ihre Bestimmungen Änderungen unterliegen und
nur 20% geben an, diese Änderungen im Vorhinein auf der Website bekannt zu
geben. Lediglich 68% der untersuchten Unternehmen geben Auskunft darüber,
welche Kontrollmöglichkeiten Kunden über ihre eigenen Daten besitzen (z.B. Ak-
tualisierung oder Löschen). Nahezu alle Unternehmen (49) behandeln Cookies in
ihren Datenschutzerklärungen, aber nur 35 davon führen die Möglichkeit an Coo-
kies zu deaktivieren oder zeigen die Konsequenzen einer solchen Maßnahme auf.
Ein großes Informationsdefizit besteht bei Angaben zur Datenweitergabe an Dritte
und „Partner“ (meist als „affiliates“ bezeichnet, wobei dieser Begriff in der Regel
nur unzureichend definiert ist). Kein Hinweis zur Weitergabe aggregierter Daten
an Dritte findet sich auf 38% der Websites (bzw. auf 12% der Sites für persönliche
Daten). Noch weniger transparent ist die Datenübermittlung an Partner. Hier fehlt
diese Information auf 66% (aggregierte Information) bzw. 48% (persönliche Infor-
mation) der Sites.
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