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6.5 Hindernisse und Problemfälle
Im Anlageprozess , der Erstanlage, können beispielsweise fehlende Zusatzdaten (EAN-Codes),
Sprachen, Einheiten oder die Verwendung der falschen Materialart zu Verzögerungen füh-
ren. Ein Hinweis am Rande: Bei der Neuanlage ist zu prüfen, ob ein bestehender Stammsatz
gelöscht (Sortimentsbereinigung usw.) werden kann, um so die große Menge an Materialien
zu beherrschen und Dubletten zu verhindern.
Bei der Datenübernahme aus einem Altsystem, der Datenmigration, ist es unabdingbar, dass die
Stammdaten vorher im abgebenden System analysiert, harmonisiert, bereinigt und korrigiert
werden. Hierzu gehören die Prüfung der Schlüsselintegrität und der referenziellen Integrität,
die domänenspezifische Konsistenzprüfung und Nachbearbeitung sowie die Suche und
Verschmelzung von Duplikaten. Neben den technischen Aspekten sollten betriebswirtschaft-
liche Zusammenhänge berücksichtigt werden, um etwa Daten von der Übernahme auszu-
schließen. Solche Ausschluss-/Findungsregeln können etwa sein:
Materialien ohne Stückliste oder Arbeitsplan oder Bestand
Materialien ohne (aktuelle) Belege
Materialien mit Löschkennzeichen
Stammdaten nicht benutzt/gebraucht, veraltet, nicht vollständig
Belege ohne Stammdaten
Ferner ist zu berücksichtigen, ob bei der Migration noch offene Prozesse existieren, etwa bei
der Stammdatenanlage/-pflege.
Den Pflegeprozess (Änderungsdienst) führt die globale oder lokale - je nach Sicht im Stamm-
satz - Mutationsstelle aus. Probleme ergeben sich, wenn die Updates nicht zeitnah zur Ver-
fügung gestellt bzw. ausgeführt werden.
Der Löschprozess wird im SAP-Standard durch ein Lösch-Kennzeichen gesteuert, das eigent-
lich besser als Archivier-Kennzeichen zu bezeichnen ist. Das Lösch-Kennzeichen merkt einen
Datensatz vor zum physischen Löschen aus der Datenbank, hat aber in der Regel nur infor-
mativen Charakter. Typische Löschhindernisse sind: gültige abhängige Stammdaten oder noch
vorhandene offene Belege, z.B. Planaufträge, Aufträge, Bestellungen, Lieferungen, Reservie-
rungen, Prüflose. Häufige Ursachen dafür sind organisatorische Änderungen (Werke, La-
gerorte, Kostenstellen), die die finale Bearbeitung der Belegpositionen unmöglich machen,
und falsch eingestellte Parameter (z.B. Dispositions-Parameter nicht auf „ND“ gesetzt). Eine
mögliche Lösung dieser Probleme besteht darin, dass man allgemeine Regeln ab dem Status
S5 (Abverkauf) programmtechnisch implementiert:
Zeit abh ängiges Löschen der Belege, d.h. Bestellungen, Aufträge ÄLTER ALS x Tage
werden gelöscht
Zeit unab hängiges Löschen der Belege, wenn Sicherheitsbestand und Meldebestand
= 0 werden Planaufträge und Bestellanforderungen gelöscht
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