Databases Reference
In-Depth Information
6
Master Data Life Cycle - Stammdatenprozesse in
SAP am Beispiel Materialstamm
Knut Hildebrand
6.1 Stammdaten - die Grundlage der Informationssysteme
Stammdaten (Geschäftsobjekte) sind der Datenbestand, auf dem Geschäftsprozesse aufbauen,
und der über einen längeren Zeitraum erhalten bleibt, z.B. Kunden oder Artikel. Daher ist
ihre Datenqualität sehr wichtig! Stammdaten ändern sich nicht während einer betrieblichen
Transaktion - der Buchung eines Geschäftsvorfalls -, aber sie steuern ihn und fließen in die
Belege (Bewegungsdaten) ein, die diesen Prozessschritt dokumentieren. Stammdaten ändern
sich jedoch sehr wohl im Laufe ihres Lebens, da sich die einzelnen Attributswerte weiterent-
wickeln können. Beispielsweise die Anschrift oder Rechtsform eines Lieferanten oder die
Dispositions-Parameter eines Materials.
Grundsätzlich kann man zwei Arten von Stammdaten unterscheiden.
x Originäre Stammdaten , die selbst erstellt werden und deren Pflege bis zur Löschung
in eigener Verantwortung geschieht, z.B. die eigenen Materialien.
x Referenzdaten , die aus übergeordneten Systemen übernommen werden, etwa von
Behörden (z.B. Zolltarifnummer) oder der Konzernmutter (Kontenpläne); sie sind
dort originäre Stammdaten
Stammdaten sind folglich die Daten, die Informationsobjekte beschreiben, die über einen
längeren Zeitraum gelten und die in andere Objekte eingehen. Solche Objekte sind etwa
andere Stammdaten (Bsp.: Konditionen, Einkaufsinfosätze), Formulare/Dokumente, Belege
(Auftrag, Rechnung usw.) und Geschäftsprozesse, Datenbanken und Excel-Tabellen, Schnitt-
stellen (EDI, XML), Berichte/Auswertungen, Bildschirmmasken oder Merkmale in einem
Data Warehouse. So gesehen sind Stammdaten der wichtigste Teil, der Kern eines Informati-
onssystems, sie sind die Datenquellen, deren Attribute an anderen Stellen benutzt werden,
z.B. um Funktionen zu parametrisieren oder um Prozesse zu steuern (Abb. 1).
Search WWH ::




Custom Search