Databases Reference
In-Depth Information
Beispiel 1 - die vertrauenswürdigere Information
Vor Ihnen steht auf zwei separaten Blättern Papier die Information, dass ein entfernter
Bekannter ein Auto einer bestimmten Marke fährt. Die Informationen sind nicht übereins-
timmend, könnten aber plausibel sein. Sie sind sich zudem sicher, dass er nur ein Auto
besitzt.
Das erste Papier ist ein aktueller Ausdruck der Webseite dieses Bekannten, auf der er an-
gibt, dass er Fahrzeug A fährt. Das zweite Papier ist ein Ausschnitt von der Parkplatzliste
seines Arbeitgebers, auf welchem steht, dass unter seinem Namen das Fahrzeug B für den
Parkplatz Nummer 15 angemeldet ist.
Die vertrauenswürdigere Information ist sicher diejenige, welche aus der Parkplatzliste
stammt. Wieso? Immerhin stammt doch die andere Information direkt vom Bekannten
selbst. Das Problem liegt hier darin, dass es keinerlei Konsequenzen hat, wenn auf seiner
Webseite noch das vorletzte Auto aufgeführt ist - vielleicht hat er einfach vergessen, dass
er diese Information jemals da hingestellt hat und hat sie deshalb nie aktualisiert. Dagegen
wird bei zugewiesenen Parkplätzen einer Firma im Normalfall ein Auto nach einer ersten
Mahnung sehr schnell entfernt, wenn es nicht dort hingehört. Also hat es direkte Konse-
quenzen, wenn die Information nicht korrekt ist - der Autohalter wird möglichst schnell
sein neues Auto in der Parkplatzliste nachtragen lassen, um nicht zu riskieren, dass es
abgeschleppt wird.
2.5.2 Gezielte Definition von Master und Slave
Redundanzen bergen normalerweise die Gefahr von Doppelspurigkeiten und Wi-
dersprüchen in sich. Daher müssen solche Redundanzen periodisch abgeglichen
werden. Dazu wird für jede redundant vorliegende Information ein „Master“ (die
vertrauenswürdigere Quelle) bestimmt und dessen Informationen an andere Da-
tenbanken verteilt, welche als „Slave“ oder „Spiegel“ betrieben werden. Dadurch
müssen die gespiegelten Daten nicht mehr an mehreren Orten gepflegt werden,
sondern nur noch in der Datenbank, in der die benötigte Datenqualität sicherge-
stellt werden kann. Von hier aus werden sie an alle anderen interessierten Appli-
kationen verteilt.
Ist ein Master nicht eindeutig definierbar, weil beispielsweise Daten annähernd
gleicher Qualität von gleich vertrauenswürdigen Quellen bezogen werden, dann
muss im schlimmsten Fall ein eigener Master definiert werden, der von diesen
Quellen gespeist wird und von nun an die qualitätsgeprüfte Referenz ist.
Dieses Vorgehen hat nichts mit Datenintegration oder einem Data Warehouse zu
tun, sondern ist als gezielter Datenaustausch zwischen gleichberechtigten Daten-
banken zu verstehen. Jede der gezielt verteilten Datenbanken hat für einen ganz
klar umrissenen Bereich eine Masterfunktion.
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