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gute Anbieter zu teuer sind > Kaas 1992, S. 894 @ . Rückgaberechte stärken zusätzlich
die Position der Nachfrager und reduzieren ihr wahrgenommenes Risiko vor einer
Kaufentscheidung > Rohrbach 1997, S. 81 @ . Aus der Perspektive der Nachfrager
entsteht allerdings das Problem der Anonymität und Distanz zwischen ihnen und
den Anbietern im Internet. Reagieren Anbieter beispielsweise auf Reklamationen
per Email nicht, so sind sie möglicherweise auf Grund einer örtlichen Distanz per-
sönlich schwer zu erreichen. Die aus einer Garantie resultierenden rechtlichen
Ansprüche, sind dann schwierig geltend zu machen.
Grundsätzlich sollten Nachfrager die Qualität der im Internet verfügbaren Infor-
mationen in Frage stellen. Dazu sind die beschriebenen Informationsqualitätskrite-
rien geeignet. Handelt es sich um Informationen, die Anbieter zur Verfügung stel-
len, so ist insbesondere die Glaubwürdigkeit dieser Informationen fraglich. Es gilt
die Gefahr zu reduzieren, durch Informationen unzureichender Qualität Fehlent-
scheidungen zu treffen. Sofern Nachfrager die Wahrheit bzw. Glaubwürdigkeit
und andere Qualitätskriterien einer Information nicht vor dem Abschluss einer
Transaktion überprüfen können, sollten sie die Rahmenbedingungen der Transak-
tion im Internet analysieren. Zunächst sei die Aufdeckungswahrscheinlichkeit für
falsche Informationen genannt. Je höher diese ist, desto geringer ist die Wahr-
scheinlichkeit, dass Anbieter falsche Informationen bereitstellen. Aus diesem
Grund sollten Nachfrager bemüht sein, die Aufdeckungswahrscheinlichkeit zu
erhöhen. Sie sollten unterschiedliche Informationsquellen nutzen, um sich vor
einer Kaufentscheidung zu informieren. Anbieterinformationen sollten gezielt mit
Informationen aus anderen Quellen verglichen werden. Das Internet bietet Mög-
lichkeiten, um produkt- und anbieterbezogene Informationen zu verbreiten und
mit anderen Nachfragern auszutauschen. Zudem kann auf unabhängige Informa-
tionsquellen zugegriffen werden. Ein solcher Informationsaustausch ist besonders
bei standardisierten Produkten Erfolg versprechend. Bei sehr differenzierten oder
individualisierten Produkten werden dagegen weniger Informationen verfügbar
sein. Demnach sollten im Internet eher standardisierte und nicht stark differenzier-
te Produkte erworben werden. Die Qualität der Anbieterinformationen hängt wei-
terhin davon ab, wie wertvoll ein Kunde aus der Perspektive eines Anbieters zu-
künftig ist. Bei einer erwarteten langfristigen Geschäftsbeziehung sind Anbieter
bemüht, sich durch die Bereitstellung von Informationen und Produkten hoher
Qualität eine positive Reputation aufzubauen. Scheint für Anbieter und Nachfra-
ger sicher, dass beide in Zukunft viele weitere profitable Transaktionen miteinan-
der vereinbaren wollen, so ist die Güte der Anbieterinformationen hoch. Aus die-
sem Grund sollten sich Nachfrager als möglichst wertvolle Kunden mit langfristi-
gem Geschäftsinteresse präsentieren.
Im Internet gibt es allerdings Beispiele für Anbieter, die sich eine gute Reputation
über einen längeren Zeitraum aufbauen, um anschließend in größerem Umfang
Kunden betrügen zu können. Andere Anbieter wechseln nach einem Betrug ihre
Identität, um sich ihrer schlechten Reputation zu entledigen. Deshalb sollten Nach-
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