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Reputation besitzen. Auf der anderen Seite wird die Qualitätsbeurteilung er-
schwert, da im Internet jeder Nutzer sehr einfach Informationen veröffentlichen
kann und regelmäßig neue Quellen hinzukommen bzw. alte Quellen verschwin-
den. Zudem gibt es im Internet keinen persönlichen vertrauensstiftenden Kontakt
zwischen Sender und Empfänger [Graf & Gründer 2003, S. 60], [Ockenfels 2003,
S. 296], [Rohrbach 1997, S. 91f.]. Bei der Informationsvermittlung in einem Ge-
spräch hat dieser Aspekt große Bedeutung [Wathen & Burkell 2002, S. 140].
Darüber hinaus besteht im Internet Unsicherheit über die technische Funktionsfä-
higkeit der Informations- und Kommunikationssysteme [Petrovic et al. 2003] und
die Zuverlässigkeit von Zahlungssystemen [Graf & Gründer 2003, S. 61]. Zusätz-
lich wird die unpersönliche Abwicklung von Transaktionen als Grund für Kredit-
kartenbetrug im Internet angeführt [Clay & Stauss 2002, S. 260]. Ein weiteres Prob-
lem betrifft die Frage, wie Transaktionspartner mit den Daten umgehen, die sie
während einer Transaktion erhalten [Clay & Stauss 2002, S. 260], [Petrovic et al.
2003, S. 56].
Es gibt aber auch Besonderheiten im Internet, die die Eignung des Mediums zum
Austausch von Informationen vor einer Kaufentscheidung sehr positiv beeinflus-
sen. Wie bereits erwähnt handelt es sich beim Preis um eine digitalisierbare Such-
eigenschaft. Folgerichtig haben sich im Internet zahlreiche Preisvergleichsseiten
etabliert, die zu einer erhöhten Preistransparenz im Markt beitragen. Deutsche
Seiten sind z. B. http://www.geizkragen.de und http://www.guenstiger.de.
Grundsätzlich ist bei Such- und Erfahrungseigenschaften davon auszugehen, dass
es Quellen für neutrale Informationen gibt. Als neutrale Informationsquellen wer-
den an der Transaktion unbeteiligte Parteien (unabhängige Organisationen) be-
zeichnet, die kein durch ein Einkommensmotiv getriebenes Interesse an einer Ein-
flussnahme im Entscheidungsprozess der Nachfrager haben. Im Gegensatz zu
Anbietern profitieren neutrale Informationsgeber nicht vom Zustandekommen
einer Transaktion. Deshalb ist die Glaubwürdigkeit ihrer Informationen hoch. 6
Nachfrager sammeln bei der Verwendung von Gütern Informationen, die bei Ent-
scheidungen über zukünftige Transaktionen die Informationsausstattung verbes-
sern. Wenn zwischen den Nachfragern ein Informationsaustausch stattfindet, sind
die Erfahrungen von anderen Nachfragern geeignete neutrale Informationen [Nel-
son 1974, S. 747], [Raffée 1969, S. 166-170], [Simon 1981, S. 592]. Potenzielle Käufer
können von anderen Nachfragern dadurch bereits vor ihrer eigenen Kaufentschei-
6
Neutrale Informationsquellen sind von ‚Trusted third parties' zu unterscheiden. ‚Trusted
third parties' übernehmen Aufgaben im Rahmen des Zustandekommens von Transak-
tionen, indem sie beispielsweise die Identität der Transaktionspartner garantieren
[Schoder/Müller 1999, S. 6f.], [Zerdick et al. 2001, S. 230]. Auf diese Weise sind ‚Trusted
third parties' aktiv in die Transaktionsabwicklung involviert, während neutrale Informa-
tionsquellen ausschließlich Informationen bereitstellen.
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