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In-Depth Information
S. 225]. Porat & Haas finden dagegen einen solchen positiven Zusammenhang
zwischen relevanten Informationen und der Entscheidungsqualität [Porat & Haas
1969, S. 102]. Diese unterschiedlichen Ergebnisse können auf Schwierigkeiten bei
der Verarbeitung einer erhöhten Menge von relevanten Informationen in unter-
schiedlichen Entscheidungssituationen zurückgeführt werden.
Hinweise auf die große Informationsmenge im Internet sind in Bezug auf die Rele-
vanz differenziert zu bewerten. Die reine Informationsmenge lässt nicht darauf
schließen, inwieweit mit der Menge automatisch die Anzahl der relevanten Infor-
mationen wächst. Die inhaltliche Relevanz kann im Internet durch kundenindivi-
duelle (Informations-) Angebote erhöht werden. Diese Personalisierung von In-
formationen wird durch die Zwei-Wege-Kommunikation im Internet möglich
[Dastani 1998, S. 233], [Merz 1999, S. 98], [Shapiro & Varian 1999, S. 34]. Oftmals
können Nutzer eigene Profile anlegen und dort ihre Interessen eintragen, um dann
zukünftig Informationen zu diesen Themen zu erhalten. Darüber hinaus kann der
Nutzer selbstständig im Internet navigieren, um gezielt nach relevanten Informa-
tionen zu suchen. Allerdings wurde bereits darauf hingewiesen, dass das Finden
von relevanten Informationen Schwierigkeiten bereitet.
Abschließend ist das Kriterium Informationswert aus der Perspektive der Nachfra-
ger zu interpretieren. Ein positiver Informationswert entsteht, wenn die Kosten der
Informationsbeschaffung geringer sind als der Nutzenzuwachs durch die Berück-
sichtigung einer Information bei der Entscheidungsfindung. Allerdings ist eine
Bewertung des Informationswertes bereits vor der eigentlichen Informationsnut-
zung kaum möglich. Für das Internet wird festgestellt, dass die Informationskosten
sinken [Biswas 2004, S. 727]. Dadurch werden Nachfrager im Internet mehr Infor-
mationen beschaffen und bei ihren Entscheidungen berücksichtigen. Allerdings
wächst mit der Größe der verfügbaren Informationsmenge tendenziell die Schwie-
rigkeit, Informationen zu identifizieren, die alle zuvor genannten Qualitätskrite-
rien erfüllen [Morehead & Rouse 1985, S. 392], [Ruthven et al. 2003]. Dadurch kann
selbst bei sinkenden Informationskosten im Internet nicht davon ausgegangen
werden, dass die Informationsbeschaffung kostenlos ist.
Die Diskussion der einzelnen Kriterien macht deutlich, dass insbesondere das Kri-
terium der Glaubwürdigkeit für die Qualitätsbeurteilung der Nachfrager wichtig
ist. Der nächste Abschnitt wird zeigen, dass diese Feststellung zusätzliche Bedeu-
tung erhält, weil gerade bei der Informationsbereitstellung im Internet ein Glaub-
würdigkeitsdefizit festzustellen ist.
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