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Folglich verweisen die Suchergebnislisten häufig auf vollkommen unterschiedliche
Dokumente. So finden sich zu der Suchanfrage „Morgenstern“ z. B. Informationen
zum gleichnamigen Schriftsteller, zu Himmelskörpern und zu mittelalterlichen
Waffen - eine Bewertung bzw. Interpretation der Suchergebnisse in Bezug auf
deren Inhalt wird insofern nicht vorgenommen.
Daneben wird die Analyse der Informationen im Internet dadurch erschwert, dass
zahlreiche Inhalte im Web nicht für Suchmaschinenroboter zugänglich sind. Das
gilt zum einen für so genannte Rich Internet Applications. Dabei handelt es sich
um Internet-Anwendungen, die von ihrer Handhabung her klassischen Desktop-
Anwendungen ähneln und grundsätzlich sehr anwenderfreundlich sind. Aller-
dings sind die dort vorzufindenden Informationen in der Regel nicht im HTML-
Text, sondern in einer separaten Datei gespeichert. Damit sind sie - wie das z. B.
bei Flash-Anwendungen der Fall ist - für Suchmaschinen nicht zugänglich. Zum
anderen bestehen bei der Indexierung von dynamischen Webseiten Probleme, da
sie erst während des Seitenbesuchs für einen bestimmten Anwender generiert und
zusammengestellt werden. Solche dynamischen Seiten sind vor allem bei Online-
händlern vorzufinden. Dort werden die Inhalte einer Seite erst im Zuge des Be-
suchs einer Seite zusammengesetzt. Somit ist es für Suchmaschinenroboter nicht
möglich, dynamisch generierte Webseiten ex-ante zu indizieren.
Aus diesen Ausführungen geht hervor, dass bei anfrageabhängigen Ranking-
Faktoren die Bedeutungsinhalte der Informationen nicht ausgewertet werden.
Gleichzeitig haben sich anfrageabhängige Ranking-Faktoren als manipulationsan-
fällig erwiesen. Um diesen Problemen zu begegnen, werden daher in der Praxis
anfrageabhängige und anfragunabhängige Ranking-Faktoren kombiniert.
7.2.3 Anfrageunabhängige Ranking-Kriterien
Bei anfrageunabhängigen Ranking-Kriterien wird die Relevanz und Qualität einer
Webseite unabhängig von der Suchanfrage beurteilt. Beispiele für diese Kriterien
finden sich in Tabelle 2. Dazu zählt z. B. die Seitengröße, deren Aktualität oder die
Anzahl der Klicks der Nutzer auf ein bestimmtes Dokument.
Im Vordergrund steht bei den anfrageunabhängigen Ranking-Kriterien die Analy-
se der Linkstruktur, um auf die allgemeine Relevanz und Qualität von Webseiten
zu schließen. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass auf relevante und qualitativ
hochwertige Webseiten besonders viele Hyperlinks verweisen. Im Gegensatz dazu
sind Seiten mit inferioren Inhalten häufig überhaupt nicht verlinkt. Nicht zuletzt
aus diesem Grund haben vor allem kommerzielle Webseiten ein Interesse daran,
auf möglichst vielen Seiten verlinkt zu sein, da in diesem Fall die Linkpopularität
und damit auch die Platzierung auf den Suchergebnisseiten steigt. Neben ver-
schiedenen legalen Möglichkeiten die Linkstruktur zu verbessern, wird zu diesem
Zweck jedoch häufig auf zweifelhafte Methoden und „Optimierungsmaßnah-
men“ zurückgegriffen, die oft gegen die Richtlinien der Suchmaschinenbetreiber
verstoßen. Die folgenden drei „Methoden“ sind dabei besonders häufig in der
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