Java Reference
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werden. Bei der objektorientierten Softwareentwicklung wird diese Abbildung dadurch realisiert,
dass zunächst das Anwendungsgebiet analysiert und modelliert wird. Dazu werden die charakte-
ristischen Elemente des Anwendungsgebietes sowie ihre Eigenschaften, Verhaltensweisen und Be-
ziehungen untereinander identifiziert. Das so entstandene Modell des Anwendungsgebietes wird
dann gemäß vorgegebener Regeln in ein Modell des Lösungsraums - letztendlich ein Programm -
überführt. Das Programm kann als Abstraktion des Anwendungsgebietes betrachtet werden, dessen
Elemente weitgehend den Elementen des Anwendungsgebietes entsprechen.
Bei der objektorientierte Softwareentwicklung werden die Phasen Objektorientierte Analyse (OOA),
Objektorientierter Entwurf/Design (OOD) und Objektorientierte Programmierung/Implementierung
(OOP) und zum Teil auch noch Objektorientierter Test (OOT) unterschieden. Die Grenzen zwischen
den einzelnen Phasen sind jedoch fließend. Zum Festhalten von Ergebnissen und als Kommunika-
tionsgrundlage zwischen den Entwicklern wird die UML (Unified Modeling Language) verwendet.
Die UML ist eine graphische Notation, die eine Vielzahl verschiedener Diagrammtypen zur Verfü-
gung stellt.
Hauptaufgabe der OOA ist die Untersuchung des Problem- bzw. Anwendungsbereiches des zu ent-
wickelnden Softwaresystems. Ziel dieser Phase ist die Erstellung eines Modells, das ein Abbild des
statischen Aufbaus des Anwendungsgebietes sowie der dynamischen Abläufe innerhalb des Anwen-
dungsgebietes darstellt. Die wesentliche Aktivität der OOA besteht im Auffinden von Klassen bzw.
Objekten des Anwendungsgebietes, ihren Attributen und Methoden sowie Beziehungen zwischen
den Klassen.
Während sich die OOA mit dem Problembereich beschäftigt, ist die Hauptaufgabe beim OOD die
Abbildung des OOA-Modells auf den Lösungsraum. Die OOD-Phase dient damit als konkrete Vor-
bereitung der Implementierung. Das OOA-Modell wird in der OOD-Phase um weitere Klassen und
die Klassen werden um zusätzliche Attribute und Methoden ergänzt, die im Problembereich nicht
auftreten bzw. nicht relevant sind, bei der Implementierung aber unerlässlich sind. Des Weiteren wird
beim OOD die Softwarearchitektur festgelegt, indem Klassen zu Paketen zusammengefasst werden.
In der OOP-Phase erfolgt die Umsetzung des OOD-Modells in eine konkrete Programmiersprache.
In der Regel müssen nicht alle Klassen des OOD-Modells (vollständig) implementiert werden. Viel-
mehr können Klassenbibliotheken genutzt werden, die oft benötigte Klassen zur Verfügung stellen.
Für den Test objektorientierter Software können traditionelle Testmethoden fast unverändert über-
nommen werden. Zunächst werden die einzelnen Klassen für sich und anschließend ihr Zusammen-
spiel getestet.
Ausgesprochen wichtig bei der objektorientierten Softwareentwicklung sind sogenannte Entwurfs-
muster . Ein Entwurfsmuster beschreibt eine in der Praxis bewährte, generische Lösung für ein häufig
wiederkehrendes Entwurfsproblem und stellt damit eine wiederverwendbare Vorlage zur Problem-
lösung dar. Der Einsatz und Nutzen der gängigsten Entwurfsmuster (Abstrakte Fabrik, Beobachter,
...) wird in Band 5 der Java-Hamster-Bücher an vielen kleineren Hamster-Beispielen demonstriert
und motiviert.
Genauso wie der vierte wird auch der fünfte Band der Java-Hamster-Bücher nicht im Buchhandel
erscheinen. Vielmehr steht die jeweils aktuelle Version unter dem Titel „Objektorientierte Software-
entwicklung spielend gelernt mit dem Java-Hamster-Modell“ in einer Online-Version auf der Java-
Hamster-Website kostenlos zur Verfügung ( www.java-hamster-modell.de ).
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