Java Reference
In-Depth Information
Kapitel 18
Ausblick
18 .
Herzlichen Glückwunsch! Wenn Sie das Buch bis hierin durchgearbeitet haben, sollten Sie nun ei-
gentlich programmieren können. Genauer gesagt, Sie sollten die wichtigsten Konzepte der impera-
tiven Programmierung kennen, und zwar anhand der Programmiersprache Java, die fast identisch ist
mit der hier verwendeten Hamster-Sprache. Sie sollten die Konzepte jedoch nicht nur kennen, son-
dern auch wissen, wann und wie man sie einsetzt, um gegebene Probleme mit Hilfe des Computers
zu lösen.
Fassen wir noch einmal kurz zusammen: Was haben Sie in diesem Buch gelernt, was sind die grund-
legenden Konzepte der imperativen Programmierung.
Programme imperativer Programmiersprachen bestehen aus Anweisungen, die in einer angegebenen
Reihenfolge ausgeführt werden. Anweisungen sind dabei Verarbeitungsvorschriften für den Com-
puter. Normalerweise werden mehrere im Programm hintereinanderstehende Anweisungen in der
entsprechenden Reihenfolge ausgeführt. Mit Hilfe sogenannter Kontrollstrukturen kann diese Rei-
henfolge jedoch beeinflusst werden. So wird bei der bedingten Anweisung eine Anweisung nur dann
ausgeführt, wenn eine bestimmte Bedingung erfüllt ist. Bei der Alternativanweisung wird ebenfalls
abhängig von einer Bedingung eine von zwei alternativen Anweisungen ausgeführt. Die Wiederho-
lungsanweisung ermöglicht die mehrfache Ausführung einer Anweisung, solange eine Bedingung
erfüllt ist. Derartige Bedingungen werden ausgedrückt durch boolesche Ausdrücke. Das sind Verar-
beitungsvorschriften, die einen Wahrheitswert (wahr oder falsch) liefern.
Zum Speichern von Werten werden in der imperativen Programmierung Variablen verwendet. Sie
besitzen einen Typ, der angibt, welche Arten von Werten die Variable aufnehmen kann. Wir haben
vor allem mit zwei Typen gearbeitet. Der Typ boolean repräsentiert Wahrheitswerte (wahr oder
falsch). Der Typ int repräsentiert die Ganzen Zahlen, genauer einen Teilbereich der Ganzen Zah-
len. In Java und auch anderen Sprachen gibt es weitere Typen, wie char zum Repräsentieren von
Buchstaben oder float zum Repräsentieren von Reellen Zahlen.
Prozeduren und Funktionen sind Konstrukte der imperativen Programmierung, die Teile eines Pro-
gramms in einer separaten Einheit auslagern. Funktionen berechnen und liefern dabei zusätzlich
einen Wert eines angegebenen Typs. Prozeduren und Funktionen dienen insbesondere der besseren
Übersichtlichkeit und Verständlichkeit von Programmen. Eine herausragende Rolle spielen sie bei
der Schrittweisen Verfeinerung, einem systematischen Verfahren zum Entwickeln von Lösungspro-
grammen zu (kleineren) Problemen. Das Gesamtproblem wird hierbei in immer kleinere Teilpro-
bleme zerlegt und diese letztendlich innerhalb einer Prozedur bzw. Funktion durch entsprechende
Anweisungen gelöst.
Mit Hilfe von Parametern lassen sich Prozeduren und Funktionen sehr flexibel gestalten. Parame-
ter sind funktionslokale Variablen, die durch einen unmittelbar vor dem Aufruf der Prozedur bzw.
Funktion berechneten Wert initialisiert werden.
Prozeduren bzw. Funktionen nennt man rekursiv, wenn sie sich selbst aufrufen. Der Einsatz von
Rekursion führt oftmals zu kompakteren und leichter verständlichen Lösungen, da die charakteris-
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