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Straße. Sand, Wasser, Matsch. Ich erinnere mich noch daran, ganz weit am Rand zu fahren, damit ich nicht stecken
bleibe. Ich komme 15 Meter weit, dann gräbt sich während der Fahrt die Maschine in den Sand. Ich versuche 2mal
durch vorsichtiges Gas geben rauszukommen und jetzt steckt sie bis oberhalb der Kette im Sand. Also absteigen, Koffer
runter und auf die andere Seite tragen. Mir steht das Wasser im Gesicht und ich fange an, mit den bloßen Händen das
Hinterrad im Wasser freizulegen. Als es frei ist, komme ich dennoch nicht raus. Also weiter graben und noch mehr
freilegen. In dem Moment kommt ein Pickup mit Ketten auf der Hinterachse und die Jungs fragen mich vermutlich auf
Spanisch, ob ich Hilfe brauche. Ich lächle und die beiden Steigen mit ihren Schuhen mitten in den Schlamm, packen
mit an und die Maschine ist frei.
Wir unterhalten uns im gebrochenem Spanisch, bisschen Zeichensprache und viel Geduld. 12 km weiter gab es
einen Erdrutsch, die Straße ist einfach weg! Deswegen fahren die beiden Amigos auch zurück. Ich kotze, da ich jetzt
den ganzen Mist wieder durchqueren muss. Warum stellt man nicht ein kleines Schild am Dorf auf, Geschlossen oder
so? Egal, die beiden Männer helfen mir die Maschine im Matsch zu wenden und gemeinsam schaffen wir es aus dem
Sumpf heraus. Ich brauche erst einmal eine Pause, da ich klatschnass bin. Ich bin echt fix und fertig und das bei 32°C.
Ich benötige wieder eine Stunde bis zum Dorf und bin heilfroh die Straße wieder zu haben. Ich würde meinem
Motorrad heute sogar einen Totalschaden verzeihen, denn so wie ich sie geschunden habe, das tut man einer 800er
einfach nicht an. Dafür gibt es die 250ccm. Die Kette klickert so krass, dass ich im Dorf anhalte und sie solange mit
Kettenöl besprühe, bis auch sie mir vergibt. Mein Gott, was für ein Tag!
Ich düse wieder Richtung Loreto, was ich nach 4 Stunden seit Abfahrt erreiche und von da die Mex 1 bis Ciudad
Insurgentes. Der Himmel ist schwarz vor mir und so mache ich definitiv erst einmal Pause und esse Beef Tacos. Dann
bricht die Hölle los! Binnen 3 Minuten steht das Wasser auf der Straße, nach 5 Minuten fließt es langsam in die
Gaststätte. Die Frauen werden hektisch und kaum habe ich aufgegessen, entschuldigen sie sich bei mir, aber das Lokal
schließt. Also ziehe ich mich schnell an, gehe unter das halbwegs wasserdichte Vordach, ziehe die Regenkombi an und
warte noch 5 Minuten bis der Regen halbwegs nachlässt, das Dach allerdings auch. Ich stehe praktisch im Regen. Dann
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