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Also fahre ich gleich bis Port Alberni und frage an der Tankstelle nach dem Offroadweg Richtung Port Renfrew,
aber der Tankwart schüttelt nur den Kopf. Zum Glück ist nach mir ein älterer Herr reingekommen, der mir direkt
erklärt, dass ich Richtung Beaman oder so muss und dann nach ca. 35 km Gravel Road ein Wegweiser zum Lake
Cowichan kommt, den ich nicht verpassen sollte. Er erwähnt noch, dass niemand die Straße freiwillig fährt, ich wäre
besser dran die normale Straße zu fahren. Ich lächle und wage mich auf die Tour. Der Tank ist voll und so schlimm wird
es doch nicht werden. Aber bereits nach 10km Gravel muss ich sagen, es wurde schlimmer. Die Straße war nicht das
Problem, sondern die Lichtverhältnisse im Wald mit Sonnenschein und Schatten, dazu schwere LKWs, die
Baumstämme transportieren und den Staub dermaßen aufwirbeln, dass man 20 Sekunden lang fast blind ist. Also
Tempo runter, ich will nicht schon wieder den Boden küssen. Ich muss sicherlich 3 mal anhalten, da eine Kreuzung
ohne Schild kommt und auf Gegenverkehr warten, um nach dem Weg zu fragen. Diese Straße hat nicht mal mein Navi
drinnen, obwohl sonst fast jeder Waldweg drinnen ist. Beim zweiten Halt habe ich Glück, da ich hier tatsächlich links
abbiegen muss, um zum See zu kommen. Ich fahre fast 2,5 h für die 100 km bis ich am Lake Cowichan wieder auf eine
asphaltierte Straße stoße. Das Motorrad sieht mal wieder aus wie die Sau und ich stehe vor Staub. Also bitte einmal mit
120 km/h durchpusten, dann wird das wieder.
Nachdem Port Renfrew rein gar nichts zu bieten hat, biege ich auf die Küstenstraße nach Victoria ab und damit
zum Beginn des Juan de Luca Trails, der sich von Port Renfrew gute 50 km an der Küste erstreckt und wunderschön
sein muss. Ich bereue keinen Partner dabei zu haben, mit den man so einen Weg in zwei Tagen machen kann. Alleine
die ganze Ausrüstung schleppen und die Gefahr, das ist es nicht wert. Also fahre ich bis China Beach und nehme dort
den Campground, kaufe mal Feuerholz für 7 CAD und laufe die 1,2 km runter zum Strand. Unberührte Natur, sehr
feiner Sand und eiskaltes Wasser erwarten mich. Es ist herrlich hier und ich so setze ich mich einfach für eine halbe
Stunde auf einen Baumstamm und genieße ganz Alleine den Anblick.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz sehe ich erst das Warnschild, das vor den Jaguars warnt und ich meine die
mit vier Beinen! WAS? Ich lese mir das mal durch und erfahre, dass es in dieser Gegend hier etliche Jaguare gibt, die
tendenziell sogar gefährlicher als Bären sind und man nicht alleine unterwegs sein soll. Haha, witzig. Das Schild stellen
die am Strand nach 1,2 km
auf, wo es einem viel nützt. In jedem Fall schnappe ich mir noch einen stabilen Stock am Strand und gehe dann
durch den Wald zurück zum Campground. Eins noch, die öffentlichen Campgrounds hier schließen alle am 15.
September und heute habe ich erfahren, dass es in Calgary schneit. Also muss ich wirklich mal einen Zahn zulegen,
wenn ich noch Jasper, Banff und Yellowstone machen will. Daher habe ich beschlossen, dass ich morgen Vormittag
nach Victoria fahre, dann ein Hostel in Vancouver für den Abend buche und damit morgen meine Tour durch Vancouver
Island zu Ende geht. Ich war dann 9 Tage auf der Insel und man könnte locker 4 Wochen bleiben. Ein definitives
Highlight, dass bei keinem Westkanada Urlaub fehlen sollte!
Km-Stand:12.250, seit heute leuchtet SERVICE fällig ;-)
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