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Ecuador - 0° 0' 0'' und die Fünftausender
200 Meter später bin ich in Ecuador. Bei der Immigration sieht es genauso aus, aber ist in 15 Minuten erledigt.
Genau links vor der Immigration ist das ADUANA-Office und leider ist hier die Schlange 15 Meter lang. Zudem brauche
ich noch ein Fotokopie (und zwar in Farbe) von Pass, Einreisestempel, Führer- und Fahrzeugschein. Also kurz für
unglaubliche 4 USD kopieren, dann anstellen. Es dauert über eine Stunde bis ich meinen Wisch für die Einfuhr des
Motorrads habe und davor hat mich die Aduana-Tante auch noch tierisch genervt. Anstelle mich zu fragen, hat sie
ständig mit ihrer Kollegin gequatscht, wo denn nun dies und jenes stehen könnte. Mehrmals habe ich ihr angeboten,
Fragen zu beantworten, aber scheinbar sind die Leute hier zu Stolz. Egal, ich habe meinen Wisch und weiter geht -
immerhin ist schon 15:30 Uhr und bis Ibarra dauert es sicherlich noch ein wenig. Achja, Versicherung soll es zwar geben,
aber da niemand danach frägt oder mir eine anbietet, behalte ich einfach meine SOAT-Versicherung aus Kolumbien, auch
wenn die hier angeblich nicht gilt. Wen interessiert das schon?
Die Panamericana windet sich nach der Grenze direkt auf 3.300 Meter und es sind frische 11°C. Die Anden haben
mich erreicht und der Ausblick ist unbeschreiblich. Solche massiven Berge mit tiefen Schluchten. Es geht fast 900 Meter
runter, um die Schlucht zu überwinden und dann wieder 600 Meter rauf. Immer Richtung Süden mit fantastischem
Ausblick und ich bereue grad, dass meine GoPro nicht geladen ist. Aber der Ausblick bleibt mir die nächsten drei
Monate sicherlich noch erhalten. Ich gebe Gas, überhole fast alles vor mir, tanke für 2 USD je Gallone 92 Oktan und
erreiche schließlich Ibarra.
In einem Reisebericht habe ich von einem ruhigen Hostel in La Esperanza gehört und da ich heute nur das Buch
weiterschreiben will und waschen muss, kommt mir das gerade richtig. La Esperanza liegt gute 8 km südlich von Iberra
in den Bergen. Ein kleines verschlafenes Nest mit schönem Ausblick. Es dauert ein wenig bis ich mich zum Hostel
durchgefragt habe, daher unten mal die Koordinaten. Das Hostel bzw. Hotel hat kein Wifi, dafür einen tollen Innenhof für
das Motorrad und sollte man mit mehreren Personen reisen, kann man es sich am Kamin in der guten Stube mehr als
bequem machen. Leider bin ich alleine hier, aber ich wollte ja eh das Buch nachschreiben und ein wenig die Route für
Ecuador planen. Also lasse ich mir das Essen schmecken, kaufe dann im Ort noch Chips, Wasser und ein Bier für den
Abend und ab geht's in die gute Stube. Doch Halt, die Kette braucht noch Fett und dabei sehe ich auch gleich, dass mein
Vorderrad nach nur 9.000 km wieder runter ist! Cancun bis Quito, mehr wird nicht gehen. Mein Heidenau hinten hält
schon seit Missoula, knapp 19.000 km und Vorne ist alles außer Heidenau Schrott. 180 € für den Conti Attack bezahlt
und dann nur 9.000 km? Einfach ne Frechheit! ;-) Und dabei fand ich die Straßenlage nicht mal besonders. Also werde
ich in Quito definitiv nach einem Heidenau suchen und mir für Hinten auch gleich einen besorgen, den ich aber noch
nicht aufziehen werde. Zudem ist in 1.000 km die Inspektion fällig und dann lasse ich den Ölwechsel auch gleich bei
BMW in Quito machen. Wird sicherlich nicht teuer sein (hoffentlich).
Km-Stand: 33.464
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