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Kurz darauf halten wir an einem typischen Restaurant an der Straße und Alex frägt mich, ob ich auf dem Weg zum
Karneval nach Pasto bin. Karneval? Ich dachte, da war gestern der letzete Tag? Alex lacht, Andrea lacht und beide
verneinen - heute ist der letzte Abend. Die beiden Wohnen in Pasto, waren die letzen Tage in Cali und fahren deswegen
heute auch extra zurück. Klar, dass ich damit meine San Agustin Pläne über Bord werfe, der Karneval Blanco & Negro
geht vor. Die beiden wollen mich unbedingt zum Essen einladen, ich darf mal wieder nicht zahlen.
Gute 3 Stunden lagen noch vor uns und die Straße ging von Cali bis auf 600 Meter hinunter (35°C) und erreichte
bei Pasto knapp 2.600 Meter. Damit liegt Pasto schön kühl, ohne Pulli geht hier nix! Die Panamericana auf dem
Abschnitt war wirklich sehenswert, aber nachdem eh jeder hier durch muss, will ich nicht zu sehr darauf eingehen.
In Pasto angekommen frägt mich Alex, ob ich bei Ihnen schlafen will. Matratze haben sie und Hotels werden alle
ausgebucht sein. Dankend nehme ich an und so fahren wir zu seinem Wohnkomplex sehr nah am Stadtzentrum. Klar,
dass ich auf dem Weg schon mit einer Kalkbombe (weiß) oder so beworfen werde und meine Kombi nun entsprechend
aussieht. Motorräder in die TG, wenig Gepäck mit nach oben (Wohnanlage ist doppelt gesichert) und schnell ziehen wir
uns um, damit wir noch bei Licht den Karneval sehen können. Alex leiht mir noch einen Umhang und dann geht es
schon in die Stadt, über der weißer Nebel aufsteigt. Jedes Jahr feiert Pasto den Karneval Blanco & Negro an vier Tagen!
Die gesamte Stadt bewirft sich mit weißem Pulver oder schießt sich mit weißem Schaum aus Pressluftflaschen voll.
Klar kaufe ich mir sofort eine für 2 € und es soll nicht die Letzte sein. Tausende Menschen, alles ist erlaubt, selbst die
Polizei wird beschossen und danach mit dem weißen Pulver eingestaubt. Nach 15 Minuten schaue ich schon aus wie
fast alle Menschen hier: komplett Weiß.
Auf dem Hauptplatz tanzen 10.000 Menschen Salsa, essen an den Ständen und immer wieder fliegt der weiße Kalk
(oder was auch immer) gefolgt von Schaum in die Luft. Klar, dass es eine Menge Spaß macht, auch wenn ich als so
ziemlich einziger Gringo in der Stadt besonderes Augenmerk bekomme und nach 2 Stunden einfach nur noch klebe.
Alle beschießen mich, bewerfen mich und insgesamt kaufe ich sicherlich 6 Schaumflaschen, damit ich mich ein wenig
wehren kann. Die Jungs wollen Fotos mit mir haben, die Frauen natürlich auch und so bin ich sicherlich 10 Minuten
nur beschäftigt von einem Foto zum Nächsten geschubst zu werden. Oh, dieses Volk ist einfach so toll. Dazu trinken
wir alle Bier und Aguadiente, feiern weiterhin ausgelassen und es wird sehr, sehr, sehr spät…
Km-Stand: 33.232
Unterkunft: Private Unterkunft - 0 €
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