Travel Reference
In-Depth Information
schleunigst zum Abstieg auf der anderen Seite komme! Ja, Ihr wisst es, nach genau 89 Minuten bin ich am Parkplatz
vom Savage River und bekomm auch noch gleich ne kostenlose Rückfahrt im Auto vom Georg, einem Deutschem.
Zurück beim Bike ziehe ich schnell meine Kombi an, fahre 40km Richtung Süden und esse erstmal einen Burger
und tanke voll (diesmal inkl. Reservekanister! Dann geht's direkt auf den Denali Highway, der nach ca. 5 Meilen seine
Asphalt verliert und Mitten durch die Berge Richtung Osten führt. Geschätzt sehe ich 200 Camper auf den nächsten 216
km. Alles Einheimische, die das Wochenende zum Jagen, Fischen oder einfach nur relaxen in den Bergen verbringen.
Die Landschaft ist atemberaubend, nichts als weite Wälder, Seen, karge Hochebenen - verdammt ich muss endlich
Campinggas für meinen EU-Kocher finden und Essen mitnehmen. Zu gerne hätte ich mich hier irgendwo dazugesellt
und die Nacht in der Wildnis verbracht! Aber alles Jammern hilft nix, also durchziehen-die Wildnis kommt so oder
noch. Am Ende vom Denali Highway soll es eine Tankstelle geben, doch die gab's mal und so wie sie aussieht ist das
Jahre her. Also noch mindestens 60 Meilen weiter, zum Glück habe ich gelernt und den Reservekanister voll gemacht!
Es dauerte 65 Meilen (also insgesamt 320 km keine Tankstelle!) bis ich bei 24°C endlich was kühles zu Trinken
bekomme und mein Motorrad Sprit. Es ist bereits 17 Uhr und bis Fairbanks sind es noch 95 Meilen. Speeding
interessiert hier oben niemanden und so düse ich mit knapp 130km/h auf perfekten Straßen nach Fairbanks und finde
beim 2. Anlauf auch das Hostel im Westwood Drive, das scheinbar bei Fahrradfahrern äußerst beliebt ist. Alle Gäste
außer mir sind nämlich Biker und damit meine ich die Fahrradfahrer! In meinem Glashaus (es ist wirklich ne Glashütte
mit Plastik-Wellblechkuppel treffe ich auf 3 Biker, die in den letzten 60 Tagen von Montana bis hierher 3.000 Meilen
gefahren sind. Fairbanks ist ihr Ziel und sie laden mich gleich auf einem Wein ein und Jerry dazu noch ihn in
Vancouver zu besuchen. Das nenn ich Service und Gastfreundschaft - kein Hostel in Vancouver mehr nötig.
Da in der Stadt heute Jahrmarkt (Fair) ist, gehe ich gegen 21 Uhr hin, zahle 10 $ Eintritt, esse einen Burger und
schau, dass ich ne Bar finde! Kein Alkohol, Rauchen verboten und nur Fressbuden! Die Amerikaner spinnen! Alkohol
ab 21, Rauchen ab 21, kein Bier beim Volksfest, aber ein Durchschnitts-BMI von 35! Am Ausgang vom Volksfest frage
ich nach einer Bar und die Frau schaut mich verständnislos an und sagt tatsächlich "They're closed during the Fair"!
Wie Bitte? Volksfest ohne Bier und die machen dafür die Pubs zu? Geschockt gehe ich den Kilometer zurück zum
Hostel, hole aus meinem Topcase eine kleine Flasche Willi raus (Danke Ma für das Geschenk), besorg mir aus dem
Hostel noch einen Kaffee und setz mich auf die Veranda, da im Hostel Alkohol verboten ist! Gott, wie gut haben wir es
Search WWH ::




Custom Search