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Dienstag, 16. Dezember 2014 - An der Küste entlang nach Riohacha
Oh Gott, nur noch 8 Tage bis Weihnachten und ich fühle mich wie im Juli in München. 31°C zeigt das
Thermometer morgens um 8 Uhr und das im Schatten! Einfach herrlich, wenn man den Sommer so lange haben kann.
Während Silvia, Daniel und Roland bereits kurz nach 8 Uhr losfahren, chillen wir noch ein wenig im Hotel und starten
unsere BMWs erst um 10 Uhr für die 180 km nach Riohacha. Eigentlich wollte ich noch einmal Zwischenstopp
machen, aber da Juan und Lia eine Tour in den Nordosten machen wollen, schließe ich mich lieber den beiden an. Denn
alleine wird das sicherlich unbezahlbar.
Die Straße ist unspektakulär. Wieder fahren wir an den beiden Mautstationen einfach rechts vorbei, glühen bei
35°C auf dem Motorrad und erreichen nach gut 2,5 Stunden Riohacha ohne irgendwelche Zwischenfälle. Die Strecke
war wirklich langweilig, es lohnte sich nicht einmal die GoPro anzumachen. Aber man kann ja nicht immer tolle
Straßen haben. Juan hat ein Hotel gebucht und es ist wirklich europäischer Standard. Kein Wunder, das Hotel gehört
einem 31-jährigem Deutschen, der vor 8 Jahren nach Kolumbien ausgewandert ist. Mein Zimmer kostet eigentlich
110.000 Pesos, aber nach ein wenig verhandeln bekomme ich das Zimmer für 90.000 Pesos inkl. Frühstück. Dafür
Klimaanlage, ein unglaubliches Luxusbad und daher gerechtfertigt. Gleich nach dem Mittagessen buchen wir eine
2-Tages-Tour Richtung Manaure und den äußersten Nordosten Kolumbiens (Cabo de la Veja) inkl. Verpflegung und
einer Nacht in der Hängematte für knapp 65 € pro Person. Die Straße ab Riohacha soll so schlecht sein, dass nur
Allradfahrzeuge durchkommen und wir keine Lust auf Motorradkombi bei 35°C haben. Außerdem ist noch ein gutes
Programm dabei, was wir so niemals bekommen würden.
Am Abend unterhalte ich mich noch ein wenig mit dem Hotelbesitzer, der Kolumbien unglaublich lieb gewonnen
hat. Am Anfang hat er ein Taxiunternehmen hier in der Stadt gegründet, da es keines gab und dann zwei Hotels gebaut.
Mittlerweile hat er vier Kinder, 170 Taxis in der Stadt im Rahmen eines Franchiseunternehmens am Start und man sieht
ihm an, dass er mit seinem Leben mehr als zufrieden ist. Klar muss er dem Bürgermeister sowie der Polizei immer mal
wieder Geschenke machen, dafür hat er aber 100 % Sicherheit und die ist ihm jeden Cent wert. Übrigens rät er uns
ausdrücklich von Venezuela ab, was aktuell einem Pulverfass ähnlicher ist als einem Staat, den man besuchen möchte.
Wir haben die Idee schon vor Tagen aufgegeben, da der Grenzübergang im Regelfall 2-3 Tage dauert und man sich nie
sicher sein kann, ob Kolumbien nicht mal eben die Grenze komplett dichtmacht. Aber interessant zu hören, dass selbst
ein hartgesottener Mann Angst vor den Nachbarn 50 km östlich hat. Schade, dass es aktuell keinen sicheren Weg gibt,
da mich Venezuela schon sehr gereizt hätte. So muss es eben auf die Urlaubsliste gesetzt werden.
Km-Stand: 30.626
Unterkunft: Hotel Juan Pablo II, Riohacha - 30 € Einzelzimmer, dafür perfekt!
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