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Sonntag, 7. Dezember 2014 - Boarding STAHLRATTE & San Blas
Bereits um 8:30 Uhr verlassen wir Panama und fahren auf der Panamericana Richtung Osten. Dunkle Wolken
stehen am Himmel und kaum sind wir auf die Straße nach San Blas abgebogen, fängt es auch schon zu Regnen an. Eine
kurvige Straße durch sanfte Berge liegt vor uns. 13 $ kostet der „Eintritt“ in das Reservat der Einwohner San Blas, die
seit Jahrhunderten hier ziemlich autark leben. Viel zu früh erreichen wir den Hafen, sehen die Stahlratte vor Anker und
warten vielleicht 5 Minuten bis Ludwig, unser Kapitän, mit dem Boot zu uns übersetzt.
Wir fahren auf einen großen Pier, nehmen alles Gepäck von den Motorrädern, die parallel mit Seilen durch Ludwig
präpariert wurden und setzen auf die Stahlratte über. Das Schiff ist mit 111 Jahren und seinen 38,5 Metern Länge
wirklich eine Augenweide. Ein supergutes Mittagessen erwartet uns und auch das erste Bier darf nicht fehlen. Wir
haben es geschafft, ich habe es geschafft. 123 Tage, 27.000 km und mit Panama das 10. Land meiner Reise. 27.000 km,
das ist eine nicht vorstellbare Größe und die 5 Zahlen verlieren ihre Bedeutung, wenn ich an meine ersten Tage zurück
denke und an das Erlebte denke. Halbzeit, mehr als Halbzeit, aber für mich definierte die Stahlratte eben immer einen
besonderen Punkt der Reise, wie der Gipfel bei einer Bergtour. Ab Kolumbien bin ich gefühlt der Heimat näher, auch
wenn zeitlich das größere Stück meiner Reise bevorsteht.
Nach dem Essen werden die ersten neun Motorräder mit einem Seilzugsystem auf die Stahlratte geladen und wir
mit einem Boot auf eine der unzähligen San Blas Inseln gebracht. Die Crew braucht Platz zum Verstauen der
Motorräder und vor allem Ruhe. Die kleine Insel im Paradies lädt zum Lesen und Schwimmen im türkisblauen Meer
ein und genau das machen wir. Neben Beachvolleyball und einem guten Abendessen gibt es nur eine kleine Macke, die
wir nicht ändern können. Es regnet immer wieder und Nachts stürmt es dermaßen, dass ich in der Holzhütte sogar
friere. Achja, die Unterkunft ist mehr als einfach, es gibt hier nichts trockenes und es wird auch niemals etwas trocknen,
da es sicherlich 99 % Luftfeuchtigkeit hat. Im Grunde funktioniert selbst das Touchdisplay vom IPhone nur 2
Sekunden, bis man es wieder irgendwie trocken wischen muss, was dann wieder 2 Sekunden hält.
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