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Als um 16:30 Uhr der „Beachclub“ schließt, bin ich alleine im Hotel und möchte zum Sonnenuntergang gerne
noch rausgehen. Ich spreche wirklich beschissen Spanisch und natürlich hier auch niemand Englisch. Als mir der
Familienvater Carlos das Tor öffnet verstehe ich aber, dass ich nicht zu weit weg gehen soll und meine Wertsachen hier
lassen sollte. Also gebe ich ihm meinen Geldbeutel, Handy und Schlüssel und will wenigsten kurz raus. Die lange
Straße ist leer, keine Kinder, keine Frauen, einfach nichts. Ich bleibe 5 Minuten draußen, dann wird es eh zu dunkel und
ich gehe wieder rein. Carlos lacht ein wenig und wir unterhalten uns so gut es geht. Er ist auch 34 Jahre, findet mein
Motorrad geil und als ich ihm den Preis von 6.000 $ sage (was ja eh gelogen ist), schlägt er die Hände über dem Kopf
zusammen. Zum Glück ist heute Nachmittag schon einmal die Alarmanlage losgegangen und ich bin sicher, dass er
nicht auf dumme Gedanken kommt. Zum Abendessen wünsche ich mir Fisch und hier ist der Gastwunsch wirklich
Befehl. Carlos fährt kurz raus und besorgt vermutlich den Fisch, da er nach 5 Minuten wieder da ist. Am Ende des
Abends bittet er mich noch ein Schild für amerikanische Gäste zu schreiben, den ich ihm wirklich gerne erfülle. Der Ort
könnte nämlich wirklich toll sein, wenn doch wenigstens die drei Zimmer belegt wären. Ich werde ihm noch sagen,
dass er Internet braucht, wenn auch nur mir kleiner Datenrate. Als es um 19 Uhr richtig dunkel wird und ich in der
Hängematte im Garten lese, kommt Carlos noch einmal zu mir. Er hat das Tor zum Strand abgesperrt und bittet mich,
mit Blick Richtung Strand zu liegen, falls irgendwelche Gestalten mich sehen. Von Hinten könnte man sich ja gut
anschleichen. Ein mulmiges Gefühl, dass ich so auf meiner Reise noch nicht hatte. Ich drehe mich um, lese noch 10
Minuten und gehe dann in mein Zimmer. Erst jetzt fällt mir bewusst auf, dass die Zimmer Eisentüren haben und einen
richtigen Bolzen. San Pedro in El Salvador, wunderschön und nur mit Sicherheitsmaßnahmen Nachts zu empfehlen.
Km-Stand: 26.464
Unterkunft: Al Rancho Restaurant und Pension, Playa del San Diego - 15 $ und sehr nett
Montag, 10. November 2014 - Unterwegs zu Dritt
Bereits kurz vor 7 Uhr wache ich ohne Wecker auf, Frühstücke im der Pension und fahre Richtung San Salvador.
Ein Burger King, bremsen, gescheiter Kaffee und Internet zum zweiten Frühstück. Als ich wieder losfahren will, treffe
ich auf Karl, den ich schon in Guatemala einmal getroffen habe. Er ist mit Michel aus Frankreich unterwegs und einem
Einheimischen aus San Salvador. Sie wollen zum Vulkan San Salvador hochfahren und dann Richtung Grenze nach
Honduras und Michel kennt ein tolles Hotel am Strand. Spontan werfe ich mal wieder meine Pläne über den Haufen
und fahre mit. Erst hoch zum Vulkankrater mit fantastischem Ausblick in einen erloschenen Vulkan, dann gute 200 km
durch das Landesinnere bis an die Südostküste von El Salvador nach El Cuco.
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