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El Salvador - das ungeplante Land
Ich fahre die 2 km zur Grenze nach San Salvador und halte einfach bei der Immigration an. Das Office ist direkt bei
den Parkplätzen, so dass ich Helm und Jacke beim Motorrad lasse und nur die Unterlagen mitnehme. Einreise dauert
genau 34 Sekunden, dann bekomme ich meinen Pass ohne Stempel zurück. Ich frage nach und der Beamte erklärt mir auf
Spanisch, dass alles im System vermerkt ist, gibt keinen Stempel in El Salvador und ich bin schon bisschen traurig. Er
hätte auch gerne über Kanada stempeln können.
Weiter geht's 20 Meter zum Zoll. Ich muss ein Formular ausfüllen und auf Spanisch ist das gar nicht so einfach. Der
Zöllner kommt mit zum Motorrad, wir lachen viel und tasten uns gegenseitig auf Spanisch und bisschen Englisch ab.
Dann geht's für mich zurück zum Schalter, ich gebe das Formular nebst den Kopien ab und ein anderer Beamter tippt die
Daten im PC ein und druckt ein neues Formular aus. Ich unterschreibe, zwei Stempel und das Motorrad ist offiziell in El
Savador ohne Kosten eingeführt. Auch hier hört es sich einfach an, aber es waren 60 Minuten schwüle Hitze ohne
Klimaanlage und das macht einen fertig. Wie halten das Motorradfahrer mit Kombi aus. Ich fahre ja schon seit Wochen
nur mit meiner Trekkinghose, da ich nicht am Hitzschlag sterben will. Ein Rundblick bestätigt meine Vermutung: KEINE
Versicherungsbüros = keine Versicherung notwendig.
Ein Blick auf die Uhr lässt meinen Atem stocken. 16:13 Uhr, die Sonne geht in einer Stunde unter. Ich wechsle
schnell 163 Quezales in 20 USD, der offiziellen Währung in El Salvador und düse Richtung Küste. Bis La Libertad
schaffe ich es heute nicht mehr, also geht's Richtung Acajutla. Das sind nur 45 km. Die Sonne nähert sich dem Horizont
und ich sehe ein Hotelschild nur 8 km entfernt. Acujutla sieht von weitem wie eine Hafenstadt aus und es ist ziemlich
dreckig. Ich halte kurz inne und entscheide, dass ich es mir heute gut gehen lasse. Vielleicht sind die Strandhotels ja nicht
so teuer. Blinker links, ab Richtung Meer. Was in meinen Vorstellungen nach mehreren Hotels am Meer klang, stellt sich
als Siedlung für reiche Leute raus mit einem Hotel. An der Einfahrt muss ich meinen Personalausweis abgeben, dann
werde ich zu dem kleinen Hotel mit vielleicht 30 Zimmern geleitet. 60 USD kostet das Zimmer die Nacht, egal wie viele
Personen. Ich habe keine Wahl und schlage zu, da die Sonne sehr tief steht.
Das Zimmer hat zwei Doppelbetten, Klimaanlage und im kleinen Restaurant gibt es frischen Fisch für 10 USD, der
wirklich köstlich ist. Hängematten mit Bierservice, dazu angenehme Musik, die 60 USD waren es definitiv wert und ab
morgen gibt es sicherlich wieder Hostel für 12 USD.
Km-Stand: 26.365
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