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Samstag, 8. November 2014 - Wohin geht's denn Heute?
Der gestrige Tag hat mich wirklich fertig gemacht und so starte ich erst gegen 10 Uhr ohne Ziel. Ich überlege mir
während der Fahrt Richtung Guatemala City das Tauchen auf den Bay Islands in Honduras sausen zu lassen und dafür
gegebenenfalls ein paar Tage Spanisch zu lernen. Ich hatte im Internet etwas von einer Sprachschule am Meer an der
Grenzte zu El Salvador gelesen und entschließe mich dazu, mein Glück zu probieren. Also die Karte im Navi solange
scrollen bis ich die Stadt Monterrico im Südosten Guatemalas gefunden habe und los geht's. Ich muss ein kleines Stück
auf der CA-1, der Panamericana zurückfahren, dann wieder durch Antigua und mit jedem Kilometer nähere ich mich
dem Meer und damit den heißen Temperaturen. Während ich in der Nähe von Atitlan auf über 2.500 Metern war, bin
ich am Ende auf 32 Metern und die Temperatur steigt von 15°C auf 32°C. Unglaublich, aber Wahr.
Gegen 14 Uhr erreiche ich Monterrico und erfahre, dass die Sprachschule am Wochenende natürlich geschlossen
ist. Ich nutze das Handy eines Einheimischen und rufe die Nummer der Sprachschule an und ja, ich könnte am Montag
schon mit der Schule beginnen, aber unter einer Woche (mein Plan waren vier Tag Intensivkurs) ist es nicht sinnvoll.
Ich überlege gute 10 Minuten und entscheide mich dann gegen die Sprachschule. Ich habe genau einen Monat Zeit bis
die Stahlratte auf San Blas in Panama ablegt. Vor mir liegen geschätzte 2.000 km und die wunderbaren Länder
Nicaragua und Costa Rica. Von Panama ganz zu schweigen. Die Sprachschule muss bis Kolumbien warten, dann habe
ich alle Zeit der Welt. Ich überlege weitere 5 Minuten, ob ich hier ein Hotel suchen sollte, aber irgendwie habe ich Lust
weiterzufahren, was ich am Ende mit 60 $ bezahlen werde. Aber dazu später mehr.
Ich fahre die 40 km bis zur Grenze und bereits 5 km davor ist die Straße komplett mit LKWs vollgestellt. Also
links vorbei und dem Gegenverkehr rechtzeitig ausweichen. Kurz vor der Grenze kommt mir ein Tankwagen langsam
entgegen und ich quetsche mich so nah es geht an den LKW. Oh Gott, die leichte Kurve lässt den Tank immer näher
kommen und ich lege die BMW voll nach rechts, lehne mich mit dem Außenkoffer schon an dem LKW an und dann
knirscht es. Der Tankwagen schleift den linken Koffer ganz leicht, dann ist es vorbei. Nö, nicht mit der BMW, nicht mit
mir, der Tankwagen ist vorbeigefahren. Es war enorm knapp bzw. hat leider nicht ganz gereicht, so dass der linke
Koffer nun eine Schramme mehr hat. An der Grenze habe ich sofort zwei Grenzhelfer um mich herum, die ich
freundlich, aber bestimmt, ablehne. Trotzdem führt mich der eine Kerl mit dem Hinweis „Free“ zu einem Kerl in
Uniform, der mir auf dem Importletter der Einreise etwas draufstempelt. Dann Reisepass raus und Ausreisestempel rein
(der Typ stempelt mit Absicht über die USA im Reisepass), dann je zwei Kopien von Pass mit Ausreisestempel, Führer-
und Fahrzeugschein und einmal um das Gebäude rum zur Ausfuhr. Dort wird mein Motorrad endgültig ausgeführt,
wobei die Frau zweimal nachfragt, ob ich denn wirklich nicht zurück komme. Eine Kopie behält sie, ich bekomme ein
Dokument zurück und verschwinde mit meinen übrigen Kopien von Ausweis, Fahrzeug- und Führerschein. Das war's
und hat dennoch knapp eine Stunde gedauert. Dem Grenzhelfer gebe ich 2 €, denn ohne ihn hätte es sicherlich zwei
Stunden gedauert.
Noch einige Wort zu Guatemala. Vor meiner Reise habe ich viel schlechtes über Guatemala gehört und gelesen. Es
sei neben Honduras das gefährlichste Land meiner Reise und und und. Ehrlich gesagt, habe ich nur gute Erfahrungen
gemacht. Ja, es kam mir sicherer als Mexiko vor und niemand, wirklich niemand, hat versucht mich mit Tricks
reinzulegen oder gar Geld zu nehmen. Ich habe immer normale Preise gezahlt, mir wurde geholfen und die Menschen
sind toll. Kinder haben mir zugewunken, Männer haben sich für mein Motorrad interessiert und nie hatte ich das
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