Travel Reference
In-Depth Information
Donnerstag, 6. November 2014 - Antigua und Fahrt nach San Pablo
Bereits kurz vor 7 Uhr wache ich auf und starte einfach direkt mit einem Stadtspaziergang. An der Kirche besorge
ich mir ein Sandwich von den Straßenverkäuferinnen und dazu einen Becher Schokoladenkaffee. Das Sandwich
schmeckt, der Schokoladenkaffee ist gewöhnungsbedürftig. Dickflüssig, nicht wirklich süß - eben wie ungeröstete
Schokoladenbohnen schmecken sollen. Auf dem Hauptplatz werde ich von Miguel, einem 78-jährigen angesprochen,
ob er mich durch die Stadt führen soll. Er will 40 $ und ich lehne ab. Am Ende läuft er mir nach und bietet mir einen
Preis von 10 € an. Immer noch zu viel für 90 Minuten, aber ich mag ihn und schlage ein. Miguel ist in Antigua
aufgewachsen und führt seit Ewigkeiten Touristen durch die Stadt. Er erzählt mir von Land und Leuten sowie dem
schweren Erdbeben 1773, bei welchem die Stadt völlig zerstört und als dritte Hauptstadt Guatemalas wieder aufgebaut
wurde. Antigua hatte damals 50.000 Einwohner, heute sind es gute 35.000. Erstaunlich, dass die Größe von damals nie
wieder erreicht wurde. Die Stadt ist von drei Vulkanen umgeben, von denen einer immer noch aktiv ist. Durch die gute
Erde wird hier viel Landwirtschaft auf 1.600 Metern betrieben, insbesondere Kaffee, der wirklich gut schmeckt. Wir
laufen einmal quer durch die Stadt, schauen uns etliche Kirchen und Häuser an und nach guten 2 Stunden sind wir
beide zufrieden. Miguel hat 100 Quezales verdient und ich musste nicht den Reiseführer im Handy nutzen.
Zurück im Hostel entschließe ich mich spontan heute schon nach San Pedro zu fahren, packe meine Sachen und
fahre auf der CA1, der Panamericana, Richtung Westen. Erst 10 km vor dem Ziel merke ich, dass ich aus Versehen, die
falsche Ortschaft markiert habe und unterwegs nach Santiago bin und nicht San Pedro. Mein Navi zeigt keine Straße
zwischen den Ortschaften an und ich erinnere mich, dass man die Wege wegen Banditen nicht fahren sollte. Also
umdrehen und einmal um den ganzen See. 90km, 2 Stunden mehr! Die Straßen sind teilweise Autobahnen, teilweise so
mit Schlaglöchern übersät, dass man im Zickzack fahren muss. Ziemlich erschöpft komme ich erst gegen 16 Uhr an
und nehme das erstbeste Hotel mit Parkplatz 50 Meter vom See entfernt. Gegenüber ist Tony's Tours und ich habe im
Internet gute Referenzen gelesen, also gehe ich rüber und buche für heute Nacht um 2:30 Uhr die Wanderung zum
Vulkan. Ich bin alleine mit dem Guide und es kostet gerade mal 15 €. Ich denke an Miguel, er hat heute gutes Geld
verdient und das freut mich.
Den Rest des Abends kaufe ich Backwaren für die Wanderung ein und lese im Restaurant zum Abendessen am
See. Achja, heute vor 3 Monaten bin ich in Alaska gestartet und es kommt mir wie 6 Monate vor. Ich habe in der Zeit
so viel tolles erlebt, so viele Menschen getroffen, so viele Geschichten gehört und ich bin glücklich und froh, dass ich
die Reise erleben darf.
Km-Stand: 26.033
Unterkunft: Hotel Mansion del Lago - 7,50 € und fast direkt am See
Search WWH ::




Custom Search