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Survival-Tipp Nummer 1
Grüezi miteinand - Begrüßung und Kennenlernen
Ein Apéro , also e ine Cocktailparty, ist der ideale Ort, um Schweizer kennenzu-
lernen - nicht, dass sie ein Glas Wein bräuchten, um sich zu entspannen, son-
dern weil diese typisch schweizerische Allzweckveranstaltung zu jeder sich bie-
tenden Gelegenheit stattindet. Ein Kollege verlässt die Firma? Geben wir einen
Apéro . Ein Abendessen nach allen Regeln der Kunst ist zu aufwendig? Dann
machen wir doch einen Stehempfang, einen Apéro . Dabei kann ganz schlicht
etwas Alkoholhaltiges mit Knabberzeug serviert werden, meist aber gibt es Fin-
gerfood, schmackhafte Mini-Quiches, Schälchen mit Kürbissuppe und derglei-
chen. Im Supermarkt kann man Käse- oder Wurstplatten besorgen, der Party-
service liefert ein geeignetes kaltes Büfett für jeden Anlass, und Nobelhotels ti-
schen Gourmethappen auf. Denn der Apéro soll in der Schweiz etwas herma-
chen. Und sobald Sie „an den Apéro “ kommen, sorgt ein typisch Schweizer
Brauch dafür, dass Kennenlernen kein Problem ist, solange Sie sich an die Re-
geln halten.
Beim Apéro können Sie sich nämlich leicht innerhalb weniger Minuten blamie-
ren. Denn wenn Sie den Raum betreten, ist der Augenblick der Wahrheit ge-
kommen. Es geht dabei nicht um den Dresscode, der in der Schweiz keine
große Rolle spielt, oder um Unpünktlichkeit, dafür reicht eine schlichte Ent-
schuldigung. Es geht ausschließlich ums Hallosagen. Bei jeder Zusammenkunft
in der Schweiz ist es die erste Plicht des Gastes, die Runde zu machen und je-
den zu begrüßen. Angesichts einer Ansammlung von Menschen, von denen Sie
die meisten noch nie gesehen haben, könnten Sie versucht sein, in einer Ecke
zu lauern, bis Sie jemanden entdecken, den Sie kennen, oder darauf warten,
dass der Gastgeber Sie vorstellt. Keine gute Idee. Was Sie als Allererstes tun
sollten, und zwar noch bevor Sie sich etwas zu trinken holen, ist, sich mit allen
bekannt zu machen, egal wie lang das dauert.
Mit ausgestreckter Hand, den eigenen Namen auf den Lippen, auf andere zuzu-
gehen wirkt so vorlaut, so amerikanisch. Und ganz unschweizerisch. Aber das
hat nichts mit Aufdringlichkeit zu tun, es ist eine Frage der Hölichkeit. Wie un-
gehobelt wäre es, sich mit jemandem in einem Raum aufzuhalten, dessen Na-
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