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Jahre in Tibet weltberühmt wurde (auch die Buchvorlage stammte aus seiner Feder).
Heutzutage geht es nicht mehr um die Bezwingung der Eiger-Nordwand, sondern um
den Geschwindigkeitsrekord beim Aufstieg. Den aktuellen Rekord der schnellsten freien
Begehung von zwei Stunden und 47 Minuten hält seit 2008 der gebürtige Emmentaler Ue-
li Steck.
Der Eiger ist der erste und berühmteste Gipfel des Trios, zu dem auch der Mönch und,
als höchster der drei, die Jungfrau gehören. Gemeinsam beherrschen sie den Horizont des
Berner Oberlandes und sind sogar vom Zentrum der Bundeshauptstadt aus klar zu erken-
nen. In der Senke zwischen Mönch und Jungfrau liegt mein Ziel, das Jungfraujoch, und
dorthin gelangt man mit einem dritten Zug innerhalb des Eiger. Außer einer Menge Fels-
wände gibt es auf der fünfzigminütigen Fahrt nicht viel zu sehen, nur bei zwei kurzen
Pausen darf man durch riesige in die Nordwand gehauene Fenster schauen. Zu bestaunen
ist hier eher die Meisterleistung der Ingenieurskunst als die Landschaft. Doch das ändert
sich, sobald man das Jungfraujoch erreicht. Die Luft ist dünn, die Sonne gleißend, und
der Wind kann kalt sein, aber man fühlt sich wie auf dem Dach der Welt, wenn man auf
den Aletschgletscher, den längsten der Alpen, hinabschaut.
Angesichts schneebedeckter Gipfel und dieses eisgewordenen Stroms wähnt man sich
in die Eiszeit zurückversetzt. Doch nicht alle der alljährlich 500 000 Besucher des Jung-
fraujochs sind auf die Kälte vorbereitet - gut, dass ich, obwohl August ist, eine Fleeceja-
cke und eine Mütze mitgebracht habe.
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