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zum Spottpreis von 700 Franken. Anders als bei Zweibeinern gilt das GA Hund für alle
Klassen, Hunde müssen also für den besseren Bodenbelag in der ersten Klasse nicht mehr
bezahlen.
Fahrräder brauchen ebenfalls eine Fahrkarte, deshalb gibt es für sie das GA als Velo-
Pass . Sehen Sie, wie die Schweizer Logik arbeitet? Für 220 Franken pro Jahr ist es prak-
tisch geschenkt, noch dazu wo Fahrräder in den meisten Zügen eigene Halterungen, bei
Langstreckenverbindungen oft sogar eigene Abteile haben.
Solche typisch schweizerische Besonnenheit und Effizienz erleben Sie auch auf den
Bahnsteigen. Stellen Sie sich vor, Sie stehen mit Ihrem Fahrrad da und wollen einsteigen,
nur um dann wie verrückt zu rennen, weil das Velo-Abteil am anderen Ende des Zuges
ist. In der Schweiz könnte das nie passieren, weil an den Bahnsteigen ein blaues Plakat
die Waggonabfolge der Züge zeigt, die hier halten. Das Velo-Abteil ist ebenso deutlich
markiert wie der Speisewagen und die zwei Klassen, Sie brauchen also nur an der richti-
gen Stelle des Bahnsteigs zu warten.
Dieses blaue Plakat mag für den Betrieb einer Eisenbahn unerheblich scheinen, für
mich war es aber höchst aufschlussreich. Sauberkeit und Pünktlichkeit sind selbstver-
ständlich, aber zu wissen, wo ein bestimmter Waggon am Bahnsteig halten wird, er-
scheint mir wie ein Wunder. Schließlich war ich den Londoner Bahnhof Waterloo ge-
wohnt, wo Sie in der Regel erst wenige Minuten vor der Abfahrt erfahren, an welchem
Bahnsteig Ihr Zug abfährt. In der Schweiz drängen sich niemals Menschenmengen vor
den Anzeigetafeln, um auf die Information zu warten, zu welchem Bahnsteig sie spurten
müssen. Auch an großen, voll ausgelasteten Bahnhöfen wie Zürich oder Bern werden die
Gleisnummern für jeden Zug einmal im Jahr festgelegt und auf den Fahrplänen ausge-
druckt. So kann jeder am richtigen Ort warten, und die Anschlussverbindungen werden
einschließlich der Gleisnummern durchgesagt. Typisch Schweiz.
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