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eröffnet wurde - eine Laune der Geschichte, denn es waren die Franzosen, die den Bahn-
hof Basel als Endstation ihrer Elsasslinie errichteten. Die Schweizer Kantone stritten sich
weiter, bis 1847 schließlich die »Spanisch-Brötli-Bahn«, eine erste kurze Bahnstrecke zwi-
schen Baden und Zürich eröffnet wurde. Danach passierte sieben Jahre lang nichts mehr.
Damals hätte niemand zu träumen gewagt, dass das Schweizer Schienennetz 150 Jahre
später das meistgenutzte und berühmteste der Welt sein würde; eher sah es danach aus,
als würde die Bahn nie in Fahrt kommen. Aber dann stellten sich Privatunternehmen der
Herausforderung und verlegten Gleise, gruben Tunnel und bauten Brücken, die die Alpen
bezwingen sollten. Ironischerweise verstaatlichte die Schweiz ihre Bahn, sobald sie deren
Bedeutung erkannte. Eine Volksabstimmung («Die Schweizer Bahn dem Schweizer
Volk«) billigte 1898 die Gründung der Schweizerischen Bundesbahnen ( SBB ). British Rail
entstand erst fünfzig Jahre später, nur um weitere fünfzig Jahre später wieder abgeschafft
zu werden. Die Briten mögen die Eisenbahn erfunden haben, aber wie man sie betreibt,
ist ihnen ein Rätsel geblieben. Da müssten sie bei den Schweizern in die Lehre gehen.
Eher ein Nebeneffekt des neuen Schienennetzes war die Entwicklung der Schweiz zum
Urlaubsland. Mit dem neuen Verkehrsmittel konnten Besucher aus dem Ausland diese
bislang schwer zugängliche Gebirgsregion ohne übergroßen Aufwand an Zeit und Geld
erreichen. Und dank den Zügen eroberten die Schweizer nicht nur das Land, sondern er-
schlossen sich auch neue Einkommensquellen. Für sie blieben Eisenbahn und Tourismus
untrennbar verknüpft.
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