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Die meisten Schweizer Bedienungen haben die Kunst vervollkommnet, durch
einen hindurchzuschauen, als wäre man aus Glas. Nicht, dass sie einen direkt
ignorieren, sie nehmen einfach die zunehmend hektischeren Versuche, auf
sich aufmerksam zu machen, nicht wahr. Was dazu führt, dass aus einem Lä-
cheln oder halb erhobenen Finger ein vernehmliches „Entschuldigung“ oder
ein deutlicher Wink wird. Es folgen der gereckte Hals und ein genervtes Stöh-
nen, doch egal, wie lange es auch dauert und wie verärgert Sie auch sind, las-
sen Sie sich nie dazu hinreißen, „Fräulein“ oder „Garçon“ zu rufen, oder Sie
warten den Rest Ihres Lebens vergeblich. Den einzigen Vorteil all dessen ge-
nießen Sie am Ende der Mahlzeit. Wenn endlich die Rechnung gekommen ist,
können Sie den Betrag einfach passend hinlegen und gehen - in der Gewiss-
heit, dass niemand das Geld stehlen oder Ihnen die Bedienung nachrennen
und zusätzlich 20 Prozent Trinkgeld verlangen wird. Wir sind hier schließlich
nicht in Amerika.
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