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bahnfahrt über die Nebelgrenze hinaus, um auf einem Berggipfel die Sonne zu
genießen. Am 11. 11. um 11.11 Uhr, wenn halb Europa tief im Trauermonat
steckt, ziehen die Schweizer zu den Klängen von Blasmusik knallbunte Klei-
dung an und läuten damit traditionell den Beginn der Karnevalssaison ein, die
ihren Höhepunkt im nächsten Frühjahr hat.
Die Adventszeit ist in vielerlei Hinsicht spektakulärer und bedeutender als das
eigentliche Weihnachtsfest. Überall sieht man Adventskränze mit vier Kerzen,
Weihnachtsmärkte schießen landauf, landab aus dem Boden, häuig ist an
zwei Sonntagen das Shoppen erlaubt, und jedes Kind bekommt einen Ad-
ventskalender. Der kann aus glitzerndem Pappkarton sein; verbreiteter aber
sind welche mit 24 kleinen Kästchen oder Beuteln, in denen jeweils ein kleines
Geschenk steckt. Den ganzen Advent hindurch backen Menschen in Schweizer
Küchen Kekse, die sie Gästen anbieten oder verschenken. Wenn endlich Weih-
nachten ist, ist ofenbar jeder froh, ein paar ruhige Stunden vor einem Christ-
baum mit echten Kerzen zu verbringen. Ja genau, nicht mit Lichterketten: In
den Klemmhaltern stecken echte Wachskerzen. Brandschutz- und Gesund-
heitsbeauftragte in anderen Ländern bekämen einen Herzinfarkt. Es gibt kein
traditionelles Weihnachtsessen, kein spezielles Weihnachtsprogramm im Fern-
sehen, und man besäuft sich auch nicht. Und natürlich hat man nicht zehn
oder gar 14 freie Tage am Stück. Es mag ja Weihnachten sein, aber man muss
doch auch mal wieder zurück an die Arbeit gehen.
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