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Zwischen meinem Heimatland Großbritannien und meiner Wahlheimat der Schweiz
gibt es einige Parallelen. In beiden Ländern gilt stillschweigend eine strenge Etikette, es
gibt viel Bürokratie, Menschen von außen finden nur schwer Freunde und sind kaum je
vollends integriert. Außerdem gehen sie zum europäischen Föderalismus auf Distanz,
misstrauen den Deutschen und wollen ihre eigene Währung behalten.
Natürlich gibt es auch Unterschiede. In der Schweiz wird es wohl nie eine Staatsreligi-
on geben, weil Katholiken und Protestanten je rund die Hälfte der Bevölkerung stellen.
Und die Schweiz ist eine der ältesten Republiken der Welt, Großbritannien hingegen eine
Monarchie. Andererseits bestehen beide Länder aus Teilen, die sich stark voneinander
unterscheiden, aber durch einen gemeinsamen Willen zusammengehalten werden. Tatsa-
che ist, dass viele Schweizer anglophil sind und die Briten von jeher gern die Schweiz be-
sucht haben; die eidgenössische Tourismusbranche wurde also praktisch für die Briten
geschaffen. Und schließlich ergeben Ananas und Kokosnuss eine super Piña colada.
So wie man die Schweizer als Kokosnüsse betrachten kann, gilt das auch für das ganze
Land. Im größeren Maßstab sind die Berge die Schale, die die Einwohner schützen und
Fremde draußen halten. Für die übrige Welt sind diese Berge das Gesicht der Schweiz,
was kaum überrascht, wenn man bedenkt, wie stark sie die Landschaft prägen. Zwar
muss die Schweiz die Alpen mit sämtlichen Nachbarstaaten teilen, aber dank ihren 48
Viertausender kann man das Land mit Fug und Recht als Dach Europas bezeichnen. Fast
zwei Drittel der Landesfläche nehmen die Alpen ein, weitere zehn Prozent entfallen auf
die Jura-Höhenzüge im Nordwesten. Und in diesem Land zahlloser Berge ragt einer her-
aus: das Matterhorn.
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