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»Zu Ehren der Schweiz wird das durch Umstellung der eidgenössischen Farben gebildete
Wappenzeichen des roten Kreuzes auf weissem Grund als Schutz- und Erkennungszei-
chen des Sanitätsdienstes der Armeen beibehalten.« Eine Ikone der Hoffnung und des
Vertrauens war geboren. Erstaunlich ist allerdings, dass es insgesamt vier Genfer Abkom-
men gibt. Drei weitere folgten für die Behandlung verwundeter Seeleute, Kriegsgefange-
ner und Zivilisten in Kriegszeiten. Außerdem gibt es ein Zusatzprotokoll zum Schutz der
Opfer bewaffneter Konflikte, auch Bürgerkriege.
Trotz seiner jahrelangen heroischen Arbeit hat das Rote Kreuz nicht immer glücklich
agiert. Nicht jedes Land wollte sich der Idee von Neutralität und Fairness verschreiben.
Und mochte es auch die Idee eines Schweizers sein, die Schweiz selbst wartete zwei Jahre
ab, ehe sie eine Rotkreuz-Gesellschaft bildete. Was für Schweizer Verhältnisse allerdings
ein flottes Tempo ist; immerhin brauchte das Land 57 Jahre, um den Vereinten Nationen
beizutreten. Noch viel mehr Zeit ließen sich die USA , sie zögerten bis 1881, ehe sie bei-
traten. Und wenn Sie meinen, politische Korrektheit und religiöse Empfindlichkeiten sei-
en moderne Ideen, so täuschen Sie sich. Da muslimische Länder das Kreuz ablehnten,
wurde bereits 1877 der Rote Halbmond als Alternative anerkannt, obwohl es noch ein
halbes Jahrhundert dauerte, bis er offiziell übernommen wurde. Das führte naturgemäß
zu einem Roten Davidstern für Juden und nun zum Roten Kristall, vermutlich für Hin-
dus, Buddhisten, Sikhs und Ungläubige. Was die Sache ein bisschen zu weit treibt und
den vielleicht wichtigsten Erfolgsfaktor der Organisation zu verwässern droht: die sofor-
tige Erkennbarkeit.
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