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Kasten 3.2 Klassifizierung magmatischer Gesteine
Eine erste Einteilung magmatischer Gesteine ergibt sich da-
durch, dass ein Magma in der Tiefe als sogenannter Pluton
erstarren kann oder an einem Vulkan als Lava oder bei einer
explosiven Eruption als fein fragmentierte Asche (Tuff,
(Kumulate) haben eine Zusammensetzung, die möglicher-
weise weit von der Schmelzzusammensetzung entfernt ist.
Die weitere Klassifizierung erfolgt anhand des Mineralbe-
stands. Man ermittelt die Mengenanteile der hellen, soge-
nannten felsischen Minerale Quarz, Alkalifeldspat, Plagioklas
und Foide (Nephelin, Sodalith, Leucit und so weiter) und
ermittelt den Namen aus dem Streckeisen-Diagramm
(
Ab-
schn. 7.3) austreten kann. Plutonite, also magmatische Tiefen-
gesteine, kühlen langsam, daher sind sie grobkörnig. Das liegt
nicht nur am Kristallwachstum aus der Schmelze, sondern
auch an der anschließenden Rekristallisation im festen Zu-
stand. Vulkanite enthalten oft vereinzelte größere Kristalle,
die sogenannten Einsprenglinge, in einer feinkörnigen oder
gar glasigen Grundmasse. Zu jedem Vulkanit gibt es einen
entsprechenden Plutonit mit identischer Zusammensetzung.
Vor allem in Plutonen kann es zu einer starken Anreicherung
bestimmter Kristalle durch Absinken oder Aufschwimmen
der Kristalle kommen. Auf diese Weise entstandene Gesteine
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Abb. 3.5). Die anderen, sogenannten mafischen Minerale
(meist dunkle Minerale wie Olivin, Pyroxen, Amphibol,
Glimmer) werden dabei ignoriert. Lediglich bei den soge-
nannten ultramafischen Gesteinen, bei denen die mafischen
Minerale mehr als 90 % des Gesteins ausmachen, wird ein
anderes Diagramm verwendet (
.
Abb. 3.6). Die Plagioklas-
Ecke des Streckeisen-Diagramms wird je nach Zusammen-
setzung des Plagioklas (Anorthit-Albit) und dem Verhältnis von
.
Abb. 3.5 Streckeisen-Diagramm (»QAPF-Diagramm«) zur Klassifikation magmatischer Gesteine. Die Klassifikation erfolgt anhand
der Anteile der sogenannten felsischen Minerale Quarz, Alkalifeldspat, Plagioklas und der Foide (Nephelin, Leucit und so weiter).
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