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Tab. 2.9 Wichtige Kupferminerale und ihr Metallgehalt.
gediegen Kupfer
Cu
100 % Cu
Chalkopyrit (Kupferkies)
CuFeS 2
34 % Cu
Bornit (Buntkupferkies)
Cu 5 FeS 4
63 % Cu
Covellin (Kupferindig)
CuS
66 % Cu
Chalkosin (Kupferglanz)
Cu 2 S
80 % Cu
Digenit (Kupferglanz)
Cu 9 S 5
79 % Cu
Enargit
Cu 3 AsS 4
48 % Cu
Tetraedrit- Tennantit ( Fahlerz)
Cu 12 [S|(As,Sb) 4 S 12 ]
mit Fe, Zn, Ag, Hg
35-50 % Cu
Azurit (Kupferlasur)
Cu(OH|CO 3 )
55 % Cu
Malachit
Cu 2 ([OH] 2 |CO 3 )
57 % Cu
Cuprit (Rotkupfererz)
Cu 2 O
88 % Cu
kundäre Anreicherung in der Oxidationszone spielt bei vielen
Kupferlagerstätten eine große Rolle ( 7 Kasten 4.16 ). Typische
Erzgrade sind 0,5-1,5 % bei sehr großen Lagerstätten, bei kleine-
ren liegt der Mindestgehalt bei mehreren Prozent.
2.2.2 Blei (Pb)
Blei ist weich, hat eine hohe Dichte, ist korrosionsbeständig, hat
einen niedrigen Schmelzpunkt (327 °C) und kann leicht ge-
gossen werden. Der größte Teil der Bleiproduktion wird für
Auto batterien ( Blei akkumulatoren) verwendet. In diesen befin-
det sich eine Blei- und eine Blei(IV)-Oxid-Elektrode in verdünn-
ter Schwefelsäure. Weitere Anwendungen sind der Strahlen-
schutz, als Gewicht zum Beispiel zum Auswuchten von Auto-
rädern und als Tauchgewichte sowie in Munition. »Lagermetall«
ist eine Legierung mit Blei, Zinn, Antimon und Kupfer, damit
werden Gleitlager gebaut. Lötzinn enthält oft Blei. Bleioxid wird
für Glasierungen verwendet. Auch wenn man mit Blei auf Papier
schreiben kann, enthalten Bleistifte kein Blei, sondern Grafit.
Blei ist giftig, problematisch sind insbesondere lösliche Blei-
verbindungen und Dämpfe. Daher wird es in vielen Bereichen
nicht mehr verwendet. Historisch wichtige Anwendungen waren
verbleites Benzin (das Tetraethylblei als Antiklopfmittel enthielt),
Bleilettern im Buchdruck, mit Blei gedeckte Kirchendächer und
Wasserrohre. Bleiverbindungen wurden als Farbpigmente (Blei-
weiß, Mennige) und Rostschutzmittel verwendet.
Recycling deckt heute mehr als die Hälfte des Bedarfs. 2010
wurden weltweit 4,1 Millionen Tonnen Blei produziert, der Ver-
brauch betrug im selben Jahr 9,4 Millionen Tonnen.
Wichtigstes Bleierz ( . Tab. 2.10 ) ist Galenit ( . Abb. 2.15 ), der
oft etwas Silber enthält und aufgrund seiner Häufigkeit zugleich
das wichtigste Silbererz ist. Das Mineral wurde schon von den
alten Ägyptern als Kajal verwendet, noch heute ist es auf orien-
talischen Märkten als Make-up zu finden. Häufige sekundäre
Bleiminerale sind Cerussit ( . Abb. 2.16 ), Anglesit, Pyromorphit
und Mimetesit.
Abb. 2.14 Kupfer: In Antofagasta hat Chile seinem wichtigsten
Rohstoff ein Monument gesetzt. © F. Neukirchen.
fersulfat wird als Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Pilz-
befall eingesetzt.
Der Kupferverbrauch ist im letzten Jahrzehnt stark gestiegen,
insbesondere China hat seit 2000 seinen Bedarf mehr als verdop-
pelt und verbraucht derzeit nahezu ein Drittel der Weltproduk-
tion. 2010 wurden weltweit 16 Millionen Tonnen Kupfer erzeugt.
Es handelt sich um das am drittmeisten verbrauchte Metall.
Chalkopyrit ist das häufigste und wichtigste Kupfererz, aber
auch einige andere Kupferminerale sind von Bedeutung ( . Tab.
2.9 ). Etwa drei Viertel des weltweit produzierten Kupfers stam-
men aus Kupferporphyren ( 7 Abschn. 4.4 ). Weitere wichtige
Lagerstätten sind VMS (vulkanogene massive Sulfidlagerstätten,
7
Abschn. 4.16 ), SEDEX ( 7 Abschn. 4.17 ), IOCG (Eisenoxid-
Kupfer-Gold-Lagerstätten, 7 Abschn. 4.7 ) und sedimentär-diage-
netische Vorkommen wie der Kupferschiefer ( 7 Abschn. 5.1 ) und
der Zentralafrikanische Kupfergürtel ( 7 Abschn. 5.1.1 ). Außer-
dem gibt es Vorkommen in Skarnen ( 7 Abschn. 4.9 ), verschiede-
ne Ganglagerstätten ( 7 Abschn. 4.1 ) wie Cu-Sn-Gänge (z. B. in
Cornwall, 7 Kasten 4.19 ), Chalkopyrit-Siderit-Gänge, Kordille-
ren-Typ-Gänge ( 7 Kasten 4.9 ). Auch Imprägnationen in Sand-
stein ( 7 Abschn. 4.13 ). Am Lake Superior hydrothermale Im-
prägnation von gediegen Kupfer in Basalten ( 7 Kasten 4.11 ).
Magmatisch zusammen mit Nickel in LMI ( 7 Abschn. 3.3 ),
außerdem im Karbonatit Phalaborwa ( 7 Kasten 3.15 ). Eine se-
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