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wirkt, ist am besten empirisch zu bestimmen. Es gibt Tausende
normierte Stahlsorten, die vom Massenstahl für den Bau
bis zu hochwertigen Legierungen für Spezialanwendungen
reichen.
Die Bezeichnungen Qualitätsstahl und Edelstahl beziehen sich
vor allem auf den geringen Schwefel- und Phosphorgehalt.
Unlegierter Stahl (der vor allem als Baustahl verwendet wird)
enthält keine Stahlveredler, mikrolegierter Stahl enthält diese
in Spuren. In niedriglegierten Stählen liegen die jeweiligen
Gehalte der zulegierten Metalle unter 5 %, in hochlegierten
Stählen darüber.
Schnellarbeitsstahl (engl. high speed steel , HSS) enthält bis
zu 2,06 % Kohlenstoff und bis zu 30 % Stahlveredler (Wolfram,
Molybdän, Vanadium, Kobalt, Nickel und Titan). Bei einer
Hitzebehandlung (»Anlassen«) bilden sich Sekundärkarbide
aus, die für extreme Härte sorgen. Das Material ist verschleiß-
fest und hitzebeständig und wird vor allem in Werkzeugen
(Bohrer, Schneiden) verwendet.
Tab. 2.2 Wichtige Manganminerale und ihr Metallgehalt.
Pyrolusit
MnO 2
63 % Mn
Braunit
3Mn 2 O 3 · MnSiO 3
64 % Mn
Hausmannit
Mn 3 O 4
72 % Mn
MnCO 3
49 % Mn
Rhodochrosit (
.
Abb. 2.4)
MnOOH
62 % Mn
Manganit (
.
Abb. 2.5)
finden sich in marinen Sedimenten ( 7 Abschn. 5.5 ). Hydrother-
mal-exhalative Vorkommen entstanden in der Tiefsee im dista-
len Bereich von heißen Quellen, zum Teil auch im Zusammen-
hang mit BIF. Oolithische Manganerze (Tschiatura in Georgien,
Nikopol in der Ukraine, Groote Eyland in Australien) entstanden
in Küstennähe. Es gibt auch hydrothermale (Fe-)Mn-Gänge
( 7 Abschn. 4.1 ) und metasomatische Verdrängungen in Karbo-
naten. Bei der Verwitterung manganreicher Gesteine können
Rückstände entstehen, die überwiegend aus Manganoxiden be-
stehen, zum Beispiel Nsuta (Ghana), Orissa (Indien). Außerdem
sind die Manganknollen ( 7 Abschn. 5.6 ) in der Tiefsee zu nen-
nen. Erzgrade liegen zwischen 10 und 50 % Mn. Gehandelt wer-
den Erzkonzentrate.
Abb. 2.4 Rhodochrosit. N'Chwaning Mine, Kalahari-Manganfeld
(Südafrika). © Rob Lavinsky / iRocks.com.
2.1.3 Chrom (Cr)
Chrom wird in großen Mengen zur Herstellung von rostfreiem
Stahl (mit 13-25 % Cr plus Ni) gebraucht, was gleichzeitig den
Stahl härtet. Verschiedene Metalle können auch verchromt wer-
den, die dünne Schicht dient als Korrosionsschutz und als Dekor.
Chrom ist auch Bestandteil in Superlegierungen ( 7 Kasten 2.2 )
für Düsentriebwerke von Flugzeugen und Raketen. Chromver-
bindungen werden als Farbpigmente und Gerbemittel verwen-
det. Chromit mit geringem Chromgehalt findet in Feuerfestma-
terialien (Schamott) Verwendung.
Einziges Erzmineral ist Chromit, (Fe,Mg)(Cr,Al,Fe) 2 O 4 , ein
Mineral der Spinellgruppe. Der größte Teil der Förderung
stammt aus LMI ( 7 Abschn. 3.3 ), wobei allein der Bushveld-Kom-
plex (Südafrika) etwa die Hälfte der Weltproduktion liefert. Po-
diforme Chromlagerstätten ( 7 Abschn. 3.2 ) sind häufig, aber
meist klein. Gehandelt wird Chrom vor allem als Eisen-Chrom-
Legierung (»Ferrochrom«).
Abb. 2.5 Manganit. Ilfeld, Nordhausen im Harz (Thüringen).
© Rob Lavinsky / iRocks.com.
 
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