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Abb. 1.43
In der chilenischen Kupfermine Chuquicamata (
Abschn. 4.4) werden beide Wege der Aufbereitung und Verhüttung angewandt.
In der Hauptmine werden Sulfiderze abgebaut, die mit Flotation angereichert und dann pyrometallurgisch verhüttet werden. Das unreine
»Garkupfer« wird durch Elektrolyse zu »Kathodenkupfer« veredelt. Als Nebenprodukte fallen Molybdänkonzentrat, Schwefelsäure und Ano-
denschlamm (aus dem Selen und Edelmetalle gewonnen werden können) an. In der Mina Sur wird noch oberflächennahes oxidisches Erz
abgebaut, aus dem Kupfer durch Laugung mit Schwefelsäure und SX/EW gewonnen wird. Nicht gezeigt ist, dass zum Teil auch aus Abfällen
(Armerze, Tailings, Hüttenstaub) per Laugung oder Biolaugung Metalle gewonnen werden. In Zukunft soll auch das Mo-Konzentrat an Ort
und Stelle verhüttet werden.
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schließend fließt die Mischung in ein ruhiges Becken, in dem
sich die organische Lösung von der sauren wässrigen Lösung
(Raffinat) trennt. Letztere kann zur weiteren Auslaugung ein-
gesetzt werden. Die organische Lösung wird in einem weiteren
Mixer mit einer starken Säure vermischt, die Chelatkomplexe
werden instabil und das Kupfer geht in der Säure in Lösung. Wie-
der werden die beiden Lösungsmittel in einem ruhigen Becken
getrennt, das organische Lösungsmittel wird für den ersten
Schritt weiterverwendet. Aus der Säure wird schließlich hochrei-
nes »Kathodenkupfer« durch Abscheidung an einer Kathode
gewonnen (
electroplating
,
electrowinning
). Der gesamte Prozess
wird im Englischen auch als
SX/EW (
solvent extraction/electro-
winning
)
bezeichnet. Der Übergang von Aufbereitung und Ver-
hüttung ist dabei fließend, daher findet beides in unmittelbarer
Nähe des Bergbaus statt. Attraktiv an diesem Verfahren ist, dass
die benötigte Schwefelsäure manchmal im selben Bergbaurevier
bei der Verhüttung von Sulfiderzen (siehe unten) produziert wird
(
.
Abb. 1.43
).