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tur, Disthen bei hohem Druck. Brauchbar sind diese Schiefer nur,
wenn der Gehalt des jeweiligen Minerals hoch genug ist, was nur
in kleineren Linsen oder dünnen Schichten der Fall ist. Auch eine
metasomatische beziehungsweise hydrothermale Abreicherung
von SiO
2
kann zur Bildung von Alumosilikaten führen, beispiels-
weise am Kontakt von sauren Magmatiten mit ultramafischen
Gesteinen und in epithermalen Alterationszonen. Außerdem
reichern sie sich zusammen mit anderen Schwermineralen in
Seifenlagerstätten an.
Die wichtigsten Andalusitvorkommen sind kontaktmeta-
morphe Schiefer am Rand des Bushveld-Komplexes (
7
Abschn.
3.3.3
) in Südafrika (Transvaal-Supergruppe) sowie ein kontakt-
metamorpher Schiefer bei Glomel (Bretagne, Frankreich).
Disthen wird vor allem von Seifen gewonnen. Wichtigste
primäre Lagerstätten sind linsen- und schichtförmige disthen-
reiche Partien in Quarziten in den Appalachen (Virginia, North
Carolina, South Carolina; USA). Dabei handelt es sich um hoch-
gradig metamorph umgewandelte Sedimente und Vulkanite
eines Inselbogens. Kleinere Vorkommen gibt es in den Alpen
und in vielen anderen Regionen.
Sillimanit wird fast ausschließlich von Seifen gewonnen.
Primäre Vorkommen sind nur selten abbauwürdig, es gibt aber
Beispiele in Hornfels (kontaktmetamorph), Schiefern und
Gneisen. Auch Pegmatite, die durch Metasomatose SiO
2
verloren
haben, sind zu nennen.
ein wichtiges Mineral im Erdmantel (Granatperidotit) und im
metamorphen Hochdruckgestein Eklogit. Dunkelroter Almadin,
Fe
3
Al
3
(SiO
4
)
3
, ist typisch für Granatglimmerschiefer. Grossular,
Ca
3
Al
3
(SiO
4
)
3
, ist typisch für Skarne. Weiter zu nennen sind
Spessartin, Uwarowit, Andradit, Melanit. Hochwertige Granat-
kristalle sind beliebte Edelsteine. Granatsand, der vor allem von
Strandseifen gewonnen wird, dient als günstiges Schleifmittel
und zum Sandstrahlen.
7.9
Olivin ( Forsterit)
Forsterit, Mg
2
SiO
4
, ist das Magnesiumendglied der Olivingruppe
(
.
Abb. 7.5
). Es handelt sich um ein gesteinsbildendes Mineral
im Erdmantel und in basischen und ultrabasischen Magmatiten,
wobei immer ein kleiner Teil des Mg
2+
durch Fe
2+
ersetzt ist.
Aufgrund seines hohen Schmelzpunktes wird magnesiumreicher
Olivin zu Feuerfestmaterialien verarbeitet. Eine wichtige Voraus-
setzung ist, dass er keinen Serpentin enthält - Olivin wandelt sich
durch Wasseraufnahme in dieses Mineral um, auch entlang von
Rissen. Außerdem wird Olivin oft in Eisenerzpellets gemischt,
um die Schlackenbildung zu beeinflussen. Kristalle in Edelstein-
qualität werden unter dem Namen Peridot gehandelt.
Gewonnen wird Olivin aus Duniten, ultramafische Gesteine,
die fast ausschließlich aus Olivin bestehen. Dabei kann es sich
um Stücke des Erdmantels in einem Ophiolithkomplex handeln
(
7
Kasten 3.7
). Wenn aus dem normalen Peridotit des Erd-
mantels, der auch Klinopyroxen und Orthopyroxen enthält, eine
große Menge an Magma ausgeschmolzen wird, bleibt Dunit
zurück. Außerdem können Dunite als Kristallkumulate an der
Basis von Magmakammern mit basischen oder ultrabasischen
Magmen entstehen.
7.7
Wollastonit
Die Struktur und Zusammensetzung von Wollastonit, CaSiO
3
,
haben Ähnlichkeiten mit den Pyroxenen. Das Mineral bildet
weiße Nadeln oder Fasern, die vor allem als Füllstoff in Keramik
und Kunststoffen verwendet werden. Sie können zum Teil auch
als unbedenklicher Asbestersatz eingesetzt werden. In kleiner
Menge kann Wollastonit in alkalinen Magmatiten enthalten
sein. Ökonomisch wichtig sind aber nur metamorphe bezie-
hungsweise metasomatische Vorkommen in Marmoren und
Skarnen (
7
Abschn. 4.9
). Er bildet sich bei hoher Temperatur
durch die Reaktion:
CaCO
3
+ SiO
2
ĺ CaSiO
3
+ CO
2
Das SiO
2
wird entweder durch hydrothermale Lösungen zuge-
führt oder es ist als Quarzsand schon im Kalkstein enthalten. Die
Reaktion kommt schnell zum Stillstand, wenn das CO
2
nicht
entweichen kann, es muss sich also um ein offenes System han-
deln. Viele Skarne enthalten Wollastonit, trotzdem sind lohnen-
de Vorkommen relativ selten. Zum Teil wird Granat als Neben-
produkt verkauft. Wollastonit wird auch synthetisch produziert.
Abb. 7.5
Magnesiumreicher Olivin in Mantelgesteinen ist grün.
Dieses Stück (links) stammt aus der Olivinmine Åheim (Norwegen).
Olivin aus magmatischen Gesteinen enthält meist etwas mehr Eisen
(rechts: vom Oldoinyo Lengai, Tansania) und hat einen geringeren
Schmelzpunkt. © F. Neukirchen.
7.8
Granat
Granat ist eine Gruppe von Mineralen, die mehrere häufige ge-
steinsbildende Minerale umfasst. Roter Pyrop, Mg
3
Al
2
(SiO
4
)
3
, ist