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Abb. 6.14 Schematische Darstellung der von Typ-2-Kerogen (links) und Typ-3-Kerogen (rechts) bei zunehmender Überdeckung (zunehmender
Temperatur) abgegebenen Menge an Kohlenwasserstoffen. Von frühem biogenem Methan abgesehen bilden sich bei der Diagenese fast
nur CO 2 und H 2 O. Ab etwa 50 °C beginnt die Katagenese, das Cracken der großen Moleküle. Bei einem normalen geothermischen Gradienten
befindet sich der Hauptteil des »Ölfensters« in einer Tiefe von 3-4 km, noch tiefer wird nur Gas freigesetzt. Bei Typ-3-Kerogen bildet sich
nur Gas. Nach unten ändert sich auch die Zusammensetzung von freigesetztem Gas und Öl, das Öl wird leichter (Gehalt an großen Molekülen
nimmt ab) und das Gas trockener (der Gehalt an Propan und Butan nimmt ab). Im Einzelfall können die Kurven variieren, zum Beispiel wirkt
sich auch die Zeit aus, die das Muttergestein bei einer bestimmten Temperatur verbringt.
wissen bereits, dass unsere Muttergesteine generell feinkörnig
sind - ist durch die Diagenese die Permeabilität so gering gewor-
den, dass unser Öl und Gas fest in den Poren eingeschlossen ist.
Das gilt natürlich für Tonsteine noch mehr als für Karbonate.
Eine Förderung daraus ist nur mit einer unkonventionellen und
umstrittenen Methode möglich, dem Fracking ( 7 Abschn. 6.7 ).
Eine konventionelle Lagerstätte kann nur entstehen, wenn
das Öl und Gas einen Weg aus dem undurchlässigen Mutter-
gestein in ein durchlässiges Gestein finden, zum Beispiel in einen
Sandstein. Dieser Schritt wird primäre Migration genannt, wie
sie funktioniert, ist noch nicht ganz verstanden. Am effektivsten
ist sicherlich, wenn im Gestein kleine Risse entstehen, weil der
Druck in den Poren zu hoch wird. Je geringer die Permeabilität
eines Gesteins ist, desto schwieriger wird es bei der Kompaktion,
die Fluide, also Wasser und später auch Öl und Gas, aus den
immer kleineren Poren auszutreiben. Bei der Katagenese steigt
der Fluiddruck durch die Entstehung von Öl und Gas weiter an.
Daher ist der Druck in den Poren eines undurchlässigen Gesteins
Abb. 6.15 Leichtes Rohöl aus Wietze bei Celle. © F. Neukirchen / Mi-
neralogische Sammlungen der TU Berlin.
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