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Kasten 5.17
Nuggets
Goldnuggets dürften wohl eine der bekanntesten Formen sein,
in denen gediegen Gold gefunden wird (
fein verteilt, und das ist einer der Gründe, warum auch in
vielen sedimentären Lagerstätten das Gold fein verteilt ist.
Um so große Nuggets wie den »Welcome Stranger« zu bilden,
brauchen wir noch einen anderen Faktor. Auffällig ist, dass
Nuggets nicht nur größer sind als die primären Goldkörner,
sondern auch reiner: Gold aus Quarzadern hat oft einen höhe-
ren Gehalt an Silber als das Gold der Seifenlagerstätten.
Die Theorie, dass Goldnuggets durch »kaltes Schmieden« beim
fluviatilen Transport entstehen, wird kaum noch vertreten.
Eine wichtige Rolle scheinen Bakterien in Biofilmen zu spielen.
In Böden (
Abb. 5.40). Das liegt
nicht zuletzt an den Filmen und Erzählungen über den Gold-
rausch von Kalifornien. Die meisten sind einige Millimeter oder
ein paar Zentimeter groß. Allerdings gab es auch einige sehr
spektakuläre Funde von Goldnuggets, beispielsweise eines
mit dem vielsagenden Namen »Welcome Stranger«, welches
1869 in Moliagul (Australien) gefunden wurde und rund 72 kg
(entspricht 2316 Feinunzen) wog (Anonymus 1908). Nuggets
sind Klumpen aus Edelmetall von hohem Reinheitsgrad - vor
allem gediegen Gold (80-95 % Au, enthält auch Silber), es gibt
aber auch Nuggets aus anderen Metallen, etwa gediegen
Platin oder die natürliche Gold-Silber-Legierung Elektrum. Ein
214 kg schwerer Goldklumpen, den Bernhardt Otto Holtermann
1972 in Australien fand, wird (meist) nicht als Nugget gewertet,
denn der Goldgehalt lag bei vergleichsweise mageren 57 kg.
Es war wahrscheinlich ein goldreicher Quarzbrocken.
.
Abschn. 5.11.3) und Sedimenten kann Gold
durchaus in Lösung gehen, wenn auch nur in geringer Konzen-
tration (Bowell et al. 1993, Colin et al. 1989, Mann 1984).
Bestimmte Bakterien wie Ralstonia metallidurans (die in zwei
Goldminen nachgewiesen wurden) können das gelöste, für sie
giftige Metall ausscheiden (Reith et al. 2006, Cabral et al. 2011),
insbesondere als Überzug über existierende Körnchen. Hough
et al. (2007) bestreiten eine oberflächennahe Entstehung,
nach ihnen lässt sich die verheilte Struktur des Metalls nur
durch Temperaturen von mindestens 300 °C erklären.
Demnach sollen sie durch Lösung und Ausfällung in der Tiefe
(hypogen) entstanden sein.
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Das führt zu der Frage, wie aus einem goldhaltigen Quarz-
brocken ein Goldnugget werden kann. An dieser Stelle
kommen mehrere Dinge zusammen. Zum einen ist Gold sehr
beständig. So beständig, dass es den umgebenden Quarz
während der Verwitterung überlebt. Das ist aber nur ein Teil
der Geschichte. Denn im Muttergestein ist das Gold meist sehr
Abb. 5.40 Goldnuggets. © Getty Images/iStockphoto.
hier vor allem die von dem deutschen Geologen Hans Merensky
entdeckte »Austernlinie« (Machens 2011). Bei der Erkundung von
diamantführenden Seifenlagerstätten und der Abschätzung der
Reserven bereiteten die unregelmäßige Verteilung der Diamanten
und die geringen Gehalte (beispielsweise durchschnittlich
3,6 ct/100 t in der Octha Mine, Orange River) deutliche Probleme
(Van Wyk & Pienaar 1986). Unter den Geologen hat sich daher das
Wort geprägt » diamond is like a pig - it lies where it wants to «.
Äolische Seifen entstehen durch Ausblasen von Sand durch
den Wind in Wüsten oder an Küsten. Typischerweise handelt es
sich um Strandseifen, die durch Wind weiter angereichert wur-
den. Ein weiterer Sonderfall sind glazigene Seifen in Gletscher-
sedimenten. Mit etwas Glück kann man darin zum Beispiel Gold
finden, wenn auch nicht kommerziell abbauwürdig und nur für
Hobbysammler lohnend (Kühne 1976, 1983, Lierl & Jans 1990).
Meist spielt hier eine sekundäre Anreicherung durch glaziofluvia-
tilen Transport und die anschließende Aufbereitung der Kiese in
den Kiesgruben eine Rolle.
5.10
Verwitterung (Einführung)
Erst Verwitterung macht die Erde zu dem, was sie ist. Auf unver-
wittertem, festem Gestein, wie beispielsweise Granit, können nur
die wenigsten Pflanzen leben, es fehlt ihnen an Porenraum und
 
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