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Kasten 5.11
Sabkha
Sabkha oder auch Sabcha ist der arabische Ausdruck für eine
Salzpfanne. Die Typlokalitäten finden sich an der Küste des
Persischen Golfes in den Vereinigten Arabischen Emiraten
(
die Buchten durch eingewehten Sand flacher, bis schließlich
der Boden der entstandenen Lagune bei Ebbe trocken fällt.
Dies markiert den Anfang der Entwicklung zur Sabkha. Während
eine neu gebildete Sabkha noch bei Flut oder während heftiger
Regenfälle geflutet wird, werden diese Ereignisse mit zu-
nehmender Entwicklung immer seltener und stellen außer-
gewöhnliche Ereignisse dar. Sabkhas zeichnen sich durch
ein sehr geringes Relief, meist um 10-50 cm, und ein sehr
geringes Gefälle von rund 1:1000 in Richtung Küste aus (Butler
1969).
Abb. 5.27). Sie sind kleine, meist mit siliziklastischen Sedi-
menten und Evaporiten gefüllte Buchten. Ihre Entstehung und
Entwicklung beschreibt Al-Farraj (2005). Ein steigender Meeres-
spiegel überflutet dabei küstennahe Dünengebiete. Zwischen
den einzelnen Dünenkämmen bilden sich durch schmale
Zugänge abgetrennte Buchtensysteme oder Lagunen. Die
schmalen Zugänge werden durch Sandtransport verengt und
.
Abb. 5.27 Sabkha (die dunkle Zone parallel zur Küste des Persischen Golfes) bei Abu Dhabi (rechts oben) auf einem Satellitenbild.
© NASA.
Anfangs sind diese aber nicht zwangsläufig miteinander verbun-
den, in manche fließt direkt Meerwasser ein, in andere sickert es
nur ein, wobei sich die Situation für einzelne Becken mit der Zeit
ändern kann. Wenn die klimatischen und hydrologischen Bedin-
gungen stimmen, werden die Becken mit Evaporiten gefüllt, die
später unter marinen Sedimenten begraben werden. Während die
Evaporite im Roten Meer noch vor dem Einsetzen der Ozeanbo-
denspreizung entstanden (» synrift «), bildeten sich ähnliche Vor-
kommen im Atlantik erst, als die Ozeanbodenspreizung bereits
eingesetzt hatte (» postrift «). Das ist möglich, weil das Aufreißen
eines großen Ozeans nicht symmetrisch und überall gleichzeitig
beginnt. So entstanden in den ersten Ozeanbecken riesige Salzho-
rizonte, die sich heute in den Sedimenten der Kontinentalhänge
vor den Küsten von Südbrasilien und Angola (Kreidezeit) und im
Golf von Mexiko (Jura) befinden. Dort überlagern sie nicht nur
gedehnte kontinentale Kruste und die Sedimente des Grabensys-
tems, sondern ozeanwärts auch ozeanische Kruste. Diese Schich-
ten haben durchaus ökonomische Bedeutung, da sie als Falle für
Erdöl wirken ( 7 Abschn. 6.3 ).
Manchmal können auch große kontinentale Becken unter
den Meeresspiegel absinken beziehungsweise bei einem steigen-
den Meeresspiegel überflutet werden: Das eindringende Wasser
Abb. 5.28 Bei beckenweiten Evaporiten (meist überwiegend Halit)
wurde ein abgeschnürtes Meeresbecken eingedampft. Der Wasser-
spiegel im Becken sinkt, die Salinität steigt. Die Salinität ist nicht
überall gleich und verändert sich mit sinkendem Wasserspiegel,
unterschiedliche Evaporite (weiß) werden im Flachwasser, an
Hängen und am Beckenboden abgelagert. Weiteres Meerwasser
kann einsickern. Bei Plattform-Evaporiten passierte das Eindampfen
in einer flachen Lagune in Küstennähe, relativ viel Meerwasser
kann einsickern. Die Ablagerungen sind überwiegend Gips (bzw.
Anhydrit). Nach Warren 2010.
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