Geology Reference
In-Depth Information
Kasten 5.8
Bergwerk Merkers
Wer den Wunsch verspürt, Salzbergbau einmal hautnah zu
erleben, dem sei das Erlebnisbergwerk Merkers in Thüringen
empfohlen. Hier wurden im Laufe der Zeit mehr als 4600 km
Tunnel gegraben, um an das begehrte Kalisalz zu kommen.
Nach einer kurzen Einführung ist man auch schon mit der
Fahrkunst in rund 700 m Teufe angelangt und steigt dort in die
bereitstehenden Transportwagen. Wer schon einmal in einem
Bergwerk war, wird vielleicht angenehm überrascht sein vom
Komfort. Aber im Kalibergbau sind die Strecken meist deutlich
weniger eng als beispielsweise im Kohlebergbau. Hier haben
sie gute Straßenbreite und normale Straßenfahrzeuge können
darin problemlos fahren. Auch wenn die maximale Geschwin-
digkeit unter Tage auf 35 km/h beschränkt ist, kommt es einem
in den Tunnelanlagen viel schneller vor, und man hat wohl nicht
nur das Gefühl, dass die Fahrzeuge manches Mal doch etwas
schneller sind. Unterwegs wird einem viel Wissenswertes über
die Gewinnung von Kalisalz erzählt, aber der absolute Höhe-
punkt ist die sogenannte »Kristallgrotte«. In einem Hohlraum,
der 1980 entdeckt und im Jahr 2006 von der Akademie der Geo-
wissenschaften e. V. als nationales Geotop ausgezeichnet wur-
de, findet man Halitkristalle von 1,2 m Kantenlänge. Ursächlich
für die Entstehung dieses Schatzes ist der miozäne Vulkanismus
der benachbarten Rhön, der das Grundwasser erwärmte. Das
salzhaltige warme Grundwasser fällte beim Abkühlen in dem
Hohlraum die Kristalle aus.
Kasten 5.9
Zigong
In Zigong (Szechuan, China) begann man schon vor etwa
1000 Jahren damit, tiefe Brunnen für die Förderung von Sole
zu bohren. Im 19. Jahrhundert standen in der Stadt so viele
Bohrtürme, dass alte Fotos an Bilder von den frühen Ölfeldern
der USA erinnern. Der Xinhai-Brunnen erreichte 1835 eine Tiefe
von mehr als 1000 m, damals ein absoluter Rekord - mit einem
Bohrgestänge aus Bambus, das mit Muskelkraft angetrieben
wurde. Der Bohrkopf des Schlagbohrers bestand aus Metall.
Schlamm und Bohrklein wurden mit speziellen Gefäßen
gehoben. An diesem Brunnen wird noch immer wie damals Salz
gewonnen (
Abb. 5.20), allerdings nur noch im Museums-
betrieb und selbst der Bohrturm wurde dafür rekonstruiert. Aus
den Bohrungen strömt Erdgas, das zum Einkochen der Sole
genutzt wird.
.
Abb. 5.20 In Zigong (China) wird Sole aus dem historischen 1000 m tiefen Xinhai-Brunnen noch immer in großen Pfannen zu Salz
eingekocht. Als Brennstoff dient Erdgas, das aus dem Bohrloch strömt. © F. Neukirchen.
gnesiumsalze führt dazu, dass diese Salze oft fehlen, da sie ent-
weder gar nicht erst ausgefällt oder zu einem späteren Zeitpunkt
wieder weggelöst wurden.
Beim Eindampfen von Meerwasser entstehen also verschie-
dene Zonen ( . Abb. 5.24 , . Tab. 5.2 ), die übereinander liegen.
In einem schüsselförmigen Becken bedecken die oberen Zonen
wegen des gesunkenen Wasserspiegels eine deutlich kleinere
Fläche, somit liegen die Zonen zugleich nebeneinander. Die An-
ordnung der Zonen hängt nicht nur von der Geometrie des
Beckens ab: Wasserzuflüsse können in bestimmten Bereichen
des Beckens die Salinität verändern, somit können sich gleich-
zeitig verschiedene Zonen bilden.
Bei tiefen Gewässern bildet sich oft eine Schichtung unter-
schiedlich salzhaltiger Laugen aus, die sich nur saisonal oder
gar nicht vermischen. Evaporite können aus einer gesättigten
Salzlauge mit großer Wassertiefe ebenso ausgefällt werden wie
im seichten Wasser. Im Uferbereich spielen oft Mikroorganismen
(»Algenmatten«) eine Rolle. Wenn Tonminerale eingetragen
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