Geology Reference
In-Depth Information
Abb. 4.63 Der Troodos-Ophiolith auf Zypern. a) Vereinfachtes Profil durch den Ophiolithkomplex. Von kleineren Verwerfungen abgesehen ist
er kaum deformiert worden. b) Karte des Ophiolithkomplexes. Die VMS-Lagerstätten befinden sich in den Kissenlaven, vor allem am Nordrand
des Trodoos-Gebirges. Nach Dilek & Furnes 2009, Pearce & Robinson 2010, Eddy et al. 1998.
damit das exakte Pendant zu den dortigen Schwarzen Rauchern.
Die Mantelgesteine sind in Zypern weitgehend durch Wasserauf-
nahme zu Serpentinit umgewandelt. Das geht mit einer starken
Volumenzunahme einher, was zu einem diapirartigen Aufsteigen
geführt hat (Schuiling 2011). Entsprechend besteht Mt. Olym-
pos, der höchste Berg des Troodos-Gebirges, aus den tiefsten
Gesteinen. Teile des Mantels bestehen noch immer aus Peridotit,
in dem es linsenförmige Anreicherungen von Chromit gibt (po-
diforme Chromitlagerstätten, 7 Abschn. 3.2 ). Zuoberst liegen
Tiefseesedimente (Chert, Tonsteine), die über den Kissenlaven
abgelagert worden sind. An ihrer Basis gibt es linsenförmige An-
reicherungen aus Eisen- und Manganoxiden beziehungsweise
Hydroxiden, die seit der Antike als Farbpigmente verwendet
werden (Umber). Dabei handelt es sich um exhalative Ablage-
rungen aus der »Rauchfahne« der Schwarzen Raucher.
Die VMS-Lagerstätten befinden sich in den Kissenlaven, vor
allem auf der Nordseite des Troodos-Gebirges. Es handelt sich
um ehemalige Schwarze Raucher, die sich auf dem Meeresboden
an Abschiebungen des Grabensystems befanden. Weitere
Schwarze Raucher gab es auch abseits der Grabenachse: Die La-
gerstätten Alestos und Memi befinden sich in Calderen eines
Tiefseeberges (Eddy et al. 1998).
Die Schornsteine der Schwarzen Raucher gibt es freilich
nicht mehr, wohl aber die ehemaligen Erzhügel, die als massive
Sulfidkörper (überwiegend Pyrit und Chalkopyrit, weniger
Sphalerit, Galenit) innerhalb der Kissenlaven erhalten sind, weil
sie durch jüngere Kissenlaven überdeckt wurden. Darunter gibt
es noch immer die mit Erzen gefüllte Kluftzone (»Stockwerk«),
in der das hydrothermale Wasser aufgestiegen ist, umgeben von
einer stark alterierten Zone, in der die ursprünglichen Minerale
des Basalts weitgehend durch Chlorit, Prehnit, Epidot, Quarz,
Hämatit, Albit, Sericit, Pyrit, Chalkopyrit und so weiter ersetzt
sind.
Solche Lagerstätten sind typisch für Ophiolithkomplexe. Ge-
nerell werden VMS-Lagerstätten in Basalten des Ozeanbodens
als Zypern-Typ VMS bezeichnet. Tatsächlich geht man inzwi-
schen davon aus, dass selbst der Troodos-Ophiolith nicht an
einem Mittelozeanischen Rücken entstanden ist, sondern wäh-
rend der Ausbildung einer neuen Subduktionszone (Dilek &
Furnes 2009, Pearce & Robinson 2010). Darauf deutet die Zu-
sammensetzung mancher »Basalte« hin (Kalkalkalin statt
MORB), zugleich ist die wenig später erfolgte Obduktion mit
diesem Modell leichter zu erklären. Das Gleiche gilt für eine Rei-
he weiterer Ophiolithe, die fast gleichzeitig obduziert worden
Search WWH ::




Custom Search