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Azurit
C u 3 [(OH)|CO 3 ] 2 ( . Abb. 1.16 )
Kristallsystem monoklin
Farbe azurblau
Glanz Glasglanz
Strichfarbe hellblau
In der Oxidationszone von Kupferlagerstätten.
Siderit (Eisenspat)
F e C O 3 ( . Abb. 1.17 )
Kristallsystem
trigonal
Farbe
gelb, braun
Glanz
Glas- oder Perlmuttglanz
Strichfarbe
gelblich weiß
Abb. 1.16 Azurit auf Dolomit. Tsumeb (Namibia). © Bernd Kleeberg /
Archiv Mineralogische Sammlungen der TU Berlin.
1.3 Ressourcen, Reserven
und Verbrauch
Dass Erze, fossile Energieträger und andere Rohstoffe nur in
begrenzter Menge vorhanden sind, ist allgemein bekannt. Es ist
aber nahezu unmöglich, die Reichweite eines bestimmten Roh-
stoffs anzugeben. Immer wieder werden neue Lagerstätten ent-
deckt, während bei bekannten Lagerstätten die Abschätzung
der vorhandenen Erzmenge regelmäßig nach oben oder unten
korrigiert werden muss. Steigende Preise oder neue Technolo-
gien können zudem Vorkommen profitabel machen, die zuvor
als nicht lohnend galten. Langfristig werden Lagerstätten in
abgelegenen Gebieten und Vorkommen mit geringem Erzgrad
immer wichtiger werden.
Gesicherte Vorkommen, die zur gegebenen Marktlage und
Technik profitabel gefördert werden können, werden als Reser-
ven bezeichnet. Der Begriff Ressourcen umfasst hingegen Vor-
kommen, die nur vermutet werden, und solche, deren Abbau
sich derzeit nicht lohnt. Es ist fast die Regel, dass die weltweiten
Reserven eines bestimmten Rohstoffs dem Bedarf von nur weni-
gen Jahrzehnten entsprechen. Das ist noch kein Grund zur Sorge,
da sich Ressourcen durch steigende Preise, bessere Technik und
fortgesetzte Exploration in Reserven verwandeln. Versorgungs-
engpässe können trotzdem auftreten, beispielsweise wenn es zu
plötzlichen Ausfällen in politisch instabilen Regionen kommt.
Ein weiterer unbekannter Faktor ist der Verbrauch. Beson-
ders massiv steigt der Rohstoffverbrauch in aufstrebenden
Ländern wie Brasilien, Indien und allen voran China. Wenn die
Infrastruktur eines Landes schnell ausgebaut wird, bedeutet das
einen hohen Verbrauch an Stahl, Kupfer und so weiter. Hinzu
kommt der Ausbau von Industriezweigen, die Metall verbrau-
chen und die nicht nur den eigenen Markt beliefern, sondern
in alle Welt exportieren. Für viele Metalle ist China schon
seit Jahren der größte Verbraucher, mit noch immer schnellen
Zuwachsraten. Der Metallverbrauch kann zu einem gewissen
Grad in die Zukunft extrapoliert werden, es kommt aber immer
wieder zu unvorhersehbaren Abweichungen. Wirtschaftskrisen
wie in den Jahren nach der Finanzkrise 2007 führen zu einem
Einbrechen der Nachfrage, sinkenden Preisen und daraufhin
Abb. 1.17 Siderit. Grube Hoffnung und Segen Gottes, Stollberg
(Harz). © Monika Günther / Archiv Mineralogische Sammlungen der
TU Berlin.
zu Schließungen von Minen. Ebenso schlagartig können sich
technologische Entwicklungen auswirken, insbesondere, wenn
weitverbreitete Hightech-Bauteile durch solche mit anderer Zu-
sammensetzung ersetzt werden.
Die geförderte Metallmenge ( . Abb. 1.19 ) passt sich so weit
wie möglich an den Bedarf an. Ein Problem ist, dass die Produk-
tion nur sehr träge auf eine veränderte Marktlage reagiert. Eine
Grube kann zwar relativ schnell stillgelegt werden, wenn sie nicht
mehr profitabel ist, aber bei gestiegenen Preisen eine neue Mine
zu erschließen, dauert meist ein Jahrzehnt oder mehr. Ganz
ähnlich lässt sich die Kapazität bestehender Anlagen nur mit
großen Investitionen und baulichen Veränderungen erweitern.
Bei niedrigen Preisen wird kaum in die Suche nach neuen Lager-
stätten investiert. Steigt der Preis plötzlich, ist das Gegenteil der
Fall und möglicherweise gehen nach einem Jahrzehnt so viele
neue Minen gleichzeitig in Betrieb, dass der Preis wieder abstürzt
und ein Teil wieder geschlossen werden muss. Immerhin sind
dann die Reserven vorläufig größer geworden.
Entgegen so mancher pessimistischer Prognose ist noch kein
Rohstoff ausgegangen. Die häufig zitierte Studie Die Grenzen des
 
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