Geology Reference
In-Depth Information
Au vorhanden sein. Endoskarne können in diesem Fall einen
guten Teil der Lagerstätte ausmachen. Mehrere große Fe-Skarne
gibt es im Südural, zum Beispiel Magnitogorsk (Russland).
Ein weiterer Gigant ist Sarbai-Sokolov (Kasachstan). Auch auf
der Insel Elba (Italien) wurde früher ein Skarn mit Eisen ab-
gebaut.
Goldskarne sind ebenfalls von wirtschaftlicher Bedeutung,
wobei der Begriff sich nicht auf einen besonderen Skarnktyp be-
zieht, sondern auf eine Vielzahl von Skarnen mit unterschied-
licher Zusammensetzung und Genese. Am häufigsten sind sie
im Zusammenhang mit nur leicht fraktionierten (Diorit, Grano-
diorit), aber reduzierten Magmen. Andere entstanden im Zu-
sammenhang mit goldreichen Porphyrsystemen. Schließlich
können auch Goldskarne im Zusammenhang mit orogenen
Goldadern ( 7 Abschn. 4.2 ) entstehen. Besonders viele Gold-
skarne gibt es in Kanada und China. Bisher am bedeutendsten ist
Navachab in Namibia.
4.10 Metasomatische
Sideritlagerstätten
Abb. 4.45 Fast alle Goldlagerstätten vom Carlin-Typ befinden sich
in Nevada (USA) an Verwerfungen der Basin-and-Range-Provinz, die
aus parallelen Gräben und Horsten besteht. Auf dem Satellitenbild
heben sich die verschneiten Horste deutlich von den Gräben ab.
Karte nach Cline et al. 2005, Satellitenbild: NASA.
Der Erzberg in der Steiermark (Österreich) besteht etwa zur
Hälfte aus dem Eisenkarbonat Siderit, zusammen mit anderen
Karbonaten wie Dolomit, Ankerit, Magnesit und Kalzit. Auch
etwas Mangan ist enthalten, was bei der Stahlproduktion durch-
aus erwünscht ist. Im größten Tagebau Mitteleuropas werden
jährlich eine bis zwei Millionen Tonnen Erz abgebaut. Passend
heißt der benachbarte Ort schlicht »Eisenerz«. Allerdings hat
Siderit einen geringeren Eisengehalt als Hämatit und Magnetit.
Die Erze bilden innerhalb der »normalen« Karbonatgesteine
bis zu 70 m mächtige Erzlager, die eine Länge und Breite von 1-3
km haben. Vermutlich sind sie durch eine metasomatische Ver-
drängungsreaktion von Kalkstein und Dolomit durch eindrin-
gendes eisenreiches Wasser entstanden:
4.11
Carlin-Typ-Gold
Carlin-Typ-Goldlagerstätten (Cline et al. 2005) sind Verdrän-
gungslagerstätten in Kalksteinen. Das Erz besteht überwiegend
aus Quarz, Jaspis (mikrokristalliner Quarz) und Pyrit, das
hydrothermale Fluid hat den Kalkstein also vollständig aufgelöst
und Ca 2+ und CO 2 entfernt. Der feinkörnige, arsenhaltige Pyrit
aus der Hauptphase der Erzbildung enthält Gold, sowohl als
winzige »unsichtbare« Einschlüsse von gediegen Gold als auch
in Form von in das Kristallgitter eingebautem Au +1 . Es handelt
sich um große Vorkommen, die Hunderte oder gar Tausende
Tonnen Gold enthalten. Fast alle ( . Abb. 4.45 ) befinden sich
in der nördlichen Hälfte von Nevada (USA), zusammen bilden
sie die zweitgrößte Goldansammlung nach dem Witwatersrand
( 7 Kasten 5.18 ). Sie sind in einer erstaunlich kurzen Zeitspanne
im Eozän entstanden. Offensichtlich hat eine einzigartige geolo-
gische Geschichte zur Entstehung dieses Goldreichtums geführt.
Traditionell wird dieser Lagerstättentyp als eine Bildung im
Backarc einer Subduktionszone angesehen, was vermutlich eine
grobe Vereinfachung ist.
Die Lagerstätten sind generell an Abschiebungen gebunden,
die den Aufstieg des hydrothermalen Wassers ermöglichten. Zur
Verdrängung des Kalksteins kam es vor allem dort, wo darüber-
liegende wasserundurchlässige Schichten einen weiteren Auf-
stieg des Wassers verhinderten. Diese »Fallen« (die sich in einer
Tiefe von wenigen Kilometern befanden) gehen auf eine frühe
Gebirgsbildung im Devon und Karbon zurück, die auf einem
passiven Kontinentalrand am Rand eines archaischen Kratons
liegende Sedimente erfasste und einzelne Decken übereinander
CaCO 3 + Fe 3+ ĺ FeCO 3 + Ca 2+
Mehr oder weniger permeable Gesteinspartien kontrollierten,
wo es zur Metasomatose kam. Allerdings ist nicht klar, wann das
passierte und wo die Fluide herkamen (Laube et al. 1995, Schulz
et al. 1997, Pohl & Belocky 1999). Möglicherweise ereignete sich
das schon kurz nach der Ablagerung der Kalksteine (spätdiagene-
tisch), vielleicht erst später (epigenetisch), höchstwahrscheinlich
aber schon vor der variszischen Gebirgsbildung. Es könnte sich
um hydrothermale Fluide aus dem Sedimentbecken gehandelt
haben, die zum Beispiel bei der Diagenese anderer Sedimente
entstanden und vermutlich durch die unter den Karbonaten lie-
genden Vulkanite aufstiegen. Aber auch magmatische Fluide
wurden vorgeschlagen. Während der variszischen und alpinen
Gebirgsbildung kam es zum Teil zu einer Rekristallisation, was
die Interpretation erschwert. Dabei wurden die Erzlager auch in
Falten gelegt. Der Erzberg gilt als das größte Sideritvorkommen
der Welt. Es gibt weltweit weitere metasomatische Siderit- und
Magnesitvorkommen, zum Beispiel in Nordspanien, Tunesien,
Algerien.
Search WWH ::




Custom Search