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Abb. 4.21 Karte der größten Kupferporphyr-Lagerstätten. Die meisten befinden sich entlang des »Feuergürtels« rund um den Pazifik. Es
gibt mehr als 200 »Riesen« (mehr als 2 Mt Kupfer oder mehr als 100 t Gold) und ein Dutzend »Superriesen« (mehr als 24 Mt Kupfer oder
mehr als 1200 t Gold). In Chile findet sich die größte Konzentration an Kupferporphyren, die das Land mit etwa einem Drittel der Weltpro-
duktion zum größten Kupferproduzenten machen. In den orange hinterlegten Regionen kommen weitere kleinere Kupferporphyre vor. Ver-
einzelt gibt es auch Vorkommen außerhalb dieser Regionen. Zusammengestellt nach: World Minerals Project, Geological Survey of Canada.
Abbau lohnt sich trotz geringem Erzgrad, weil riesige Mengen
relativ kostengünstig im Tagebau gefördert werden können. Mit
mehreren Kilometern Durchmesser und einer Tiefe von mehr als
einem Kilometer sind Chuquicamata (Chile) und Bingham
(USA) die größten und tiefsten von Menschen gegrabenen Löcher
( . Abb. 4.22 , . Abb. 4.23 ). Die kupferreichste Lagerstätte ist El
Teniente (Chile) mit 94 Mt Kupfer, das in 12 Gt Erz steckt ( . Abb.
4.24 ). Zu den produktivsten zählt derzeit La Escondida (Chile). In
manchen Kupferporphyren ist Gold oder Molybdän so bedeu-
tend, dass nach den jeweils ökonomisch wichtigsten Metallen eine
Einteilung in Cu-, Cu-Mo-, Mo-Cu-, Cu-Au- und Cu-Au-Mo-
Porphyre gemacht wird. Alle anderen Metalle fallen nur als Ne-
benprodukt an, sind aber zum Teil trotzdem von wirtschaftlicher
Bedeutung. Ein weiteres wichtiges Nebenprodukt, das in riesigen
Mengen bei der Kupferverhüttung anfällt, ist Schwefelsäure.
Die meisten Kupferporphyre befinden sich entlang des
»Feuergürtels« rund um den Pazifik. Tatsächlich handelt es sich
um magmatisch-hydrothermale Systeme im Zusammenhang
Kasten 4.12 Porphyr und Kupferporphyr
Der Begriff »Kupferporphyr« ist leider ziemlich unglücklich
gewählt, da dieser so gut wie nichts mit einem Porphyr zu tun
hat. Als Porphyr bezeichnet man Vulkangesteine, die große
Kristalle (»Einsprenglinge«) in einer feinen Grundmasse ent-
halten. Üblicherweise wuchsen die Kristalle bereits, als das
Magma in einer Magmakammer abkühlte. Bei einem Vulkan-
ausbruch erstarrte die ausgeflossene Restschmelze rasch und
bildete die feinkörnige Grundmasse. Typische Einsprenglinge
sind Quarz (vor allem in Rhyolith, »Quarzporphyr«), Feldspat
(z. B. in Phonolith) oder Feldspatvertreter (Nephelin, Leucit
usw. in Nephelinit, Tephrit usw.). Manche als Quarzporphyr
bezeichnete Gesteine sind aus Glutwolken abgelagerte Bims-
und Ascheschichten (Ignimbrit), die noch heiß waren und zu
einem festen Gestein verschweißt wurden. Das Gesteinsglas,
aus dem Bims und Asche bestanden, ist im Laufe der Zeit zu
feinkörnigen Mineralen auskristallisiert.
Ein Kupferporphyr ist hingegen ist kein Vulkangestein, sondern
eine hydrothermale Vererzung in der obersten Zone eines
Plutons beziehungsweise eines fingerförmigen »Stocks«
(Granit, Granodiorit, Monzonit usw.) und dessen Nebenge-
steins. Das sulfidhaltige und stark alterierte Gestein kann dem
Aussehen nach entfernt an einen Porphyr erinnern.
Manchmal gibt es auch bei einem Pluton größere »Einspreng-
linge« zwischen den grobkörnigen Mineralen. Insbesondere
der Kalifeldspat ist in manchen Graniten wesentlich größer als
Quarz und Plagioklas. Dieses Gefüge wird als »porphyritisch«
bezeichnet. Die Kalifeldspate sind nicht vor den anderen Mine-
ralen kristallisiert, ihre Größe ist eine Folge von schnellem
Wachstum bei langsamer Nukleation. Auch manche Kupfer-
porphyrstöcke haben ein porphyritisches Gefüge mit großem
Kalifeldspat oder großer Hornblende.
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